Hirschhausen im Hospiz – wie das Ende gelingen kann

Eckhart von Hirschhausen im Gespräch mit Hospizbewohnerin Zita Block.
Eckhart von Hirschhausen im Gespräch mit Hospizbewohnerin Zita Block. | Bild: WDR/SWR/ARD / Bilderfest

"Stellen Sie sich vor, Sie sind weg, es gibt Sie nicht mehr. Sie sind tot. Für wen ist das eigentlich schlimm? Für Sie selber oder für alle, die noch weiterleben?" Diese Fragen stellt Eckart von Hirschhausen gleich zu Beginn seiner neuen Dokumentation. Im Medizinstudium lernt man wenig über den Umgang mit dem Tod. Und wenn man nicht gerade im persönlichen Umfeld damit konfrontiert wird, verdrängen wir gerne die Tatsache, dass alle Menschen sterblich sind. Eckart von Hirschhausen möchte herausfinden: Wie gelingt ein Leben, wenn einem die Endlichkeit bewusst ist; wenn man nur noch wenige Tage zu leben hat? Was wird einem da wichtig? Und müssen wir eigentlich Angst vor dem Sterben haben?

Einfühlsam und auf Augenhöhe

Um auf diese großen Fragen Antworten zu finden, verbringt Eckart von Hirschhausen zwei Tage in einem der ersten Hospize in Deutschland, St. Hildegard in Bochum. Er lernt Menschen kennen, die an der Schwelle zum Tod stehen. Er spricht mit ihnen, den Pflegenden, den Ärzten und den Ehrenamtlichen. Und er schweigt mit den Angehörigen, wenn sie Abschied nehmen müssen von einem geliebten Menschen.

Das Hospiz St. Hildegard in Bochum.
Das Hospiz St. Hildegard in Bochum. | Bild: WDR/SWR/ARD / Bilderfest

So entsteht eine intensive, ruhige und nachdenkliche Reportage, ehrlich, einfühlsam und auf Augenhöhe. "Ausgerechnet die Menschen, die durch ihre Arbeit jeden Tag mit dem Tod in Kontakt sind, haben am wenigsten Angst vor ihm. Das hat mich menschlich auf eine tiefe Art beeindruckt und versöhnt", sagt der Arzt und Wissenschaftsjournalist. "Hier kommt das Humane in der Humanmedizin zum Tragen, wenn der "Bewohner" bestimmt, was getan und was nicht getan wird, und die Ärzte sich als Begleiter verstehen, nicht als "Macher".

Die Palliativärztin Dr. Bettina Claßen sagt: "Die meisten sterben mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Das ist kein reiner Muskelreflex. Ich glaube, dass Tod am Ende eine ganz gute Sache ist."

Der Tod im prallen Leben

Parallel zu Eckart von Hirschhausens Erfahrungen im Hospiz tragen die beiden Reporter Lisa Weitemeier und Niko Wirth den Tod mittenhinein ins pralle Leben: Was würden Sie tun, wenn Sie wüssten, dass Sie als nächstes dran sind? Die Reporter sind auf den Straßen und Plätzen Deutschlands unterwegs: Sie machen dort einen "Letzte-Hilfe-Kurs", sie helfen einem Bestatter bei seiner Arbeit und sie treffen Trauernde. Und sie lassen Passanten in einem Sarg probeliegen.

Die Reporter Lisa Weitemeier und Niko Wirth lassen Passanten in einem Sarg probeliegen.
Die Reporter Lisa Weitemeier und Niko Wirth lassen Passanten in einem Sarg probeliegen. | Bild: WDR/SWR/ARD / Bilderfest

"Hirschhausen im Hopiz" ist eine Produktion der Bilderfest GmbH im Auftrag von WDR (federführend, Redaktion: Daniele Jörg) und SWR (Redaktion: Martin Schneider) für Das Erste.

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