Mo., 31.10.22 | 23:35 Uhr
Das Erste
Geschichte im Ersten: Das Massaker im Arnsberger Wald
März 1945, kurz vor Kriegsende. Es herrscht Chaos in Deutschland und im westfälischen Arnsberger Wald passiert etwas Grausames: Wehrmacht, SS und Zivilisten ermorden kaltblütig 208 Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter – darunter drei Kinder.
Fast 80 Jahre später ist das Massaker noch immer gegenwärtig: Der Archäologe Manuel Zeiler gibt einem Bagger-Fahrer Zeichen, es geht um Zentimeter. Vorsichtig werden Erdschichten abgetragen, dann kommen die Leichenspürhunde. Es läuft die Suche nach den letzten sieben, noch vermissten Leichen am Tatort des NS-Verbrechens.
Das NS-Verbrechen beschäftigt die Region bis heute
Der Film "Die Massaker im Arnsberger Wald" dokumentiert und erzählt die Geschichte der Opfer und der Täter. Es geht um Mord, Schuld, Sühne und die Aufdeckung der letzten Geheimnisse eines Verbrechens, das die Region noch heute beschäftigt.
Zum Kriegsende leben acht Millionen Fremde im Land. Die meisten von ihnen sind keine Kriegsgefangenen, sondern Zivilisten, von den Deutschen aus den eroberten Gebieten ins Reich verschleppt. Vor allem Frauen und Kinder aus dem Osten werden gezwungen, für die Deutschen zu arbeiten. Der Krieg ist verloren, deshalb sollen sie verschwinden.
Als die US-Armee ins Sauerland einrückt, findet sie die Leichen von 208 Männern, Frauen und Kindern, die aus Polen und der Sowjetunion stammen. In den 1950er-Jahren kommt es zu mehreren Prozessen am Arnsberger Landgericht gegen sechs der Haupttäter. Sie werden entweder freigesprochen oder kommen mit niedrigen Strafen davon.
Ein Film von Max Neidlinger und Marco Irrgang
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