SENDETERMIN Fr., 01.05.09 | 18:30 Uhr | Das Erste

Die Stählerne Zeit (1)

Teil 1: Eine Kindheit im Wuppertal Mitte des 19. Jahrhunderts. Der junge Hermann Enters muss seinem Vater den ganzen Tag helfen, das Garn für den Webstuhl vorzubereiten. Sein Vater arbeitet als Bandwirker zu Hause, unter erbärmlichen Bedingungen. Oft möchte er in die neuen Fabriken stürmen, die Maschinen einfach kurz und klein schlagen. Fortschritt im Maschinentakt. Die Region um das Wuppertal ist im frühen 19. Jahrhundert das Manchester Deutschlands: Überall werden Fabriken gebaut, Wasserräder errichtet, Dampfmaschinen aufgestellt. Und die Fabrikware ist billiger und oft von besserer Qualität als die Handarbeit. Hermanns Vater arbeitet verzweifelt und vergeblich gegen diese Konkurrenz an. Immer weniger bekommt er für seine Arbeit. Doch in die Fabrik will er nicht, sich dem Maschinentakt unterwerfen, seine Tage in Lärm und Gestank verbringen. Er will frei bleiben, seine Zeit selbst einteilen können. Auch wenn sein Sohn dafür von der Schule genommen wird und in die Lehre verkauft werden muss. Der kleine Hermann fügt sich und wird später in die USA auswandern und dort seine Erinnerungen aufschreiben. Ein einmaliges Dokument dieser Zeitenwende. Zu den Wirtschaftspionieren seiner Zeit im Wuppertal gehört auch der strengprotestantische Friedrich Engels, der gleichnamige Vater des späteren Mitbegründers des Kommunismus. Er fährt nach England, schaut sich die neuen riesigen Fabriken genau an. Daheim gründet er 1838 selbst eine Textilfabrik in Engelskirchen - nach englischem Vorbild. Er wird - mit Hilfe von Kinderarbeit - reich. Und seine protestantische Erwerbsethik lässt ihn darin einen Gewinn für die arme Bevölkerung sehen, deren Kindern er in seiner Fabrik ein geordnetes und sinnvolles Leben ermöglicht.

Doch seinen Sohn dagegen empört das Elend der Arbeiter. Er wird sich gegen den Vater auflehnen.

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Fr., 01.05.09 | 18:30 Uhr
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