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Die Story im Ersten: Abflug aus der Pandemie

Wie sich die Luftfahrt neu erfindet

Jens Bischof ist Geschäftsführer von Eurowings und musste 250 Stellen abbauen wegen Corona.
Jens Bischof ist Geschäftsführer von Eurowings und musste 250 Stellen abbauen wegen Corona. | Bild: HR / Katrin Wegner

Direkt zu Beginn seiner Rede an die Aktionäre verkündet Lufthansa-Chef Carsten Spohr einen dramatischen Rekord: 5,5 Milliarden Euro Verlust allein 2020 müsse der Konzern verkraften – derzeit koste jeder Tag weitere sechs Millionen. Viele Flugzeuge sind weltweit geparkt, die Luftfahrt ist am Boden.

Die hoffnungsvolle Parole lautet: mehr touristische Flüge! Denn sobald der Impfeffekt eintritt, werden die Menschen unbedingt reisen wollen. Lufthansa verdiente bislang gutes Geld vor allem mit Geschäftsreisenden – ein Segment, das sich wohl so schnell nicht erholen wird. Daher ändert die Lufthansa ihre Strategie: Mit der neuen Tochtergesellschaft "Eurowings Discover" will sie als Ferienflieger Kund*innen locken – eine Idee, auf die auch viele andere Airlines gekommen sind. Ein Verdrängungswettbewerb ist in vollem Gange. Mittendrin Fluggesellschaften, die vom Staat in der schärfsten Krise der Luftfahrt finanziell massiv gestützt wurden.

Ungewisse Zukunft für viele Beschäftigte

Die meisten Beschäftigten in der Luftfahrtbranche sind seit mehr als einem Jahr in Kurzarbeit – wie Christopher Heim. Er ist Lufthansa-Kapitän des A380 und hat seit Corona nichts mehr zu tun. Wie seine Zukunft nach Corona aussehen wird, weiß er nicht, denn sechs von 14 Airbus A380 hat die Lufthansa bereits außer Dienst gestellt.

Claus Boschmann verlor seinen Job als Flugbegleiter und wird nun Lokführer.
Claus Boschmann verlor seinen Job als Flugbegleiter und wird nun Lokführer. | Bild: HR / Katrin Wegner

Eurowings hingegen rüstet auf: Mitten in der Krise hat der Konzern neue Stellen ausgeschrieben. Ein Job bei der Lufthansa-Tochter wäre für die Flugbegleiterin Silke Wimmeroth, alleinerziehende Mutter, die letzte Chance, aber sie ist eine von mehr als tausend Bewerberinnen auf 130 Stellen. Und obwohl der Arbeitsmarkt für Bordpersonal komplett zusammengebrochen ist, hätte ihr arbeitsloser Kollege Claus Buschmann einer von 250 neuen Discover-Flugbegleitern werden können. Doch ohne Tarifvertrag, befristet auf zwei Jahre und schlecht bezahlt. Er kehrte der Flugbranche den Rücken und sucht jetzt nach einer neuen Perspektive: Er möchte sich umschulen lassen zum Lokführer.

Katrin Wegner und der ARD-Luftfahrtexperte Michael Immel begleiten Flugbegleiter*innen und Pilot*innen, befragen Condor-Chef Ralf Teckentrup und Eurowings-Chef Jens Bischof. Der Film zeigt, mit welchen Strategien sie aus der Krise wieder herauskommen wollen.

Ein Film von Katrin Wegner und Michael Immel

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