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Erlebnis Erde: Der Sturm – Tiere bei Blitz und Donner

Ein so genannter Cawler: So werden Blitze genannt, die wie Spinnen über den Himmel kriechen, idealerweise unter den Wolken. Dann freut sich der Gewitterjäger. Sie sind oft recht langsam und lang, wunderbare Bildmotive.
Ein so genannter Cawler: So werden Blitze genannt, die wie Spinnen über den Himmel kriechen, idealerweise unter den Wolken. Dann freut sich der Gewitterjäger. Sie sind oft recht langsam und lang, wunderbare Bildmotive. | Bild: WDR/Längengrad Filmproduktion / Robin Jähne

Wie verhalten sich Wildtiere, wenn es blitzt und donnert? Wenn ein schweres Sommergewitter über Mitteleuropa hereinbricht, mit Sturmböen, Blitzeinschlägen, Hagel und sintflutartigen Regenfällen? In Zeiten des Klimawandels mehren sich solche Wetterextreme und stellen nicht nur den Menschen, sondern auch Flora und Fauna vor gewaltige Herausforderungen. Der Film dokumentiert den Verlauf eines Sturms und folgt dem Überlebenskampf unterschiedlicher Wildtiere, Insekten, Störche, Waschbären und Maulwürfe. Wie Tiere und Pflanzen auf die ersten Warnzeichen reagieren, mit welch überraschenden Strategien sie das Unwetter meistern und wer von der vermeintlichen Naturkatastrophe sogar profitieren kann, zeigt der Film mit atemberaubenden Aufnahmen.

Warten auf den richtigen Blitz: Dem Filmer schafft der offene Kofferraum wenigstens einen kleinen Schutz gegen den Regen, dennoch sitzt er beim Gewittersturm immer auf dem Präsentierteller.
Warten auf den richtigen Blitz: Dem Filmer schafft der offene Kofferraum wenigstens einen kleinen Schutz gegen den Regen, dennoch sitzt er beim Gewittersturm immer auf dem Präsentierteller. | Bild: WDR/Längengrad Filmproduktion / Robin Jähne

Der Film beginnt an einem schwül-heißen Hochsommertag, mitten in Europa. Nach langer Dürre sind Seen und selbst Flüsse fast bis auf den Grund ausgetrocknet. Während die Honigbienen umherschwirren, um die letzten Wassertropfen in der staubigen Landschaft zu orten, verbrennt eine Nacktschnecke auf dem kochend heißen Asphalt. Das Einzige, was gegen die Hitze hilft, ist Wasser. Das Wolkenbild am Himmel verspricht Erlösung. Zunächst sind es Schäfchenwolken, die sich schnell wieder auflösen, aber sie kündigen einen Wetterwechsel an. Die darauffolgende Quellbewölkung lässt darauf schließen, dass mit mehr zu rechnen ist als nur etwas Regen.

Eine Freude für den Sturmjäger: Die so genannte Shelfcloud. So nennt man die keilförmige Wolkenformation, die sich vor einem Gewitter über den Himmel schiebt - wie ein Welle. Dahinter folgt das eigentliche Unwetter.
Eine Freude für den Sturmjäger: Die so genannte Shelfcloud. So nennt man die keilförmige Wolkenformation, die sich vor einem Gewitter über den Himmel schiebt - wie ein Welle. Dahinter folgt das eigentliche Unwetter. | Bild: WDR/Längengrad Filmproduktion / Robin Jähne

Spätestens, wenn der Donner grollt und sich mit 100.000 Ampere Blitze entladen, sind Wildtiere im Wald, auf Wiesen und Feldern einer Naturkatastrophe ausgesetzt. Während Waschbären in Baumhöhlen Schutz suchen, fehlen vielen anderen Arten geeignete Strategien, um sich gegen Regen, Wind oder Blitzeinschläge zu wappnen. Umso mehr überraschen Lebewesen, von denen man es kaum erwartet: Manche Pflanzen schließen ihre Blüten schon vor dem Regen. Andere nutzen den aufkommenden Wind, um ihre Pollen massenhaft zu verteilen. Singdrosseln spannen mit ihren Flügeln einen Schirm auf, damit ihre Jungen nicht nass werden und erfrieren. Doch das Gewitter trifft auch Tiere, die nicht vorbereitet sind. Der Film folgt einem erst wenige Wochen alten Waschbär, der seine Familie verloren hat und sich ohne jede Erfahrung allein durchschlagen muss.

Vom Unwetter gezeichnet: Die jungen Uhus wurden vom Gewitterschauer vollkommen durchnässt. Nun müssen sie erst mal wieder trocknen - an fliegen ist noch gar nicht zu denken.
Vom Unwetter gezeichnet: Die jungen Uhus wurden vom Gewitterschauer vollkommen durchnässt. Nun müssen sie erst mal wieder trocknen - an fliegen ist noch gar nicht zu denken. | Bild: WDR/Längengrad Filmproduktion / Robin Jähne

Inmitten des Sturms zeigt sich, dass sich verschiedene Lebensräume neu ordnen: Für die Wildschweine sind Regen und Überflutungen ein wahrer Segen. Sobald die Erde nass wird, drängen Regenwürmer und Larven an die Oberfläche, weil sie unter der Erde ertrinken würden. Oben wartet ein ganzer Trupp von Nutznießern auf sie: Schweine, Störche, Erdkröten und Waschbären. So zeigt sich am Ende, dass ein Gewitter einen natürlichen Kreislauf in Schwung bringt, der in regelmäßigen Abständen alles und jeden auf die Probe stellt. Zumindest so lange solche Wetterextreme die Ausnahme bleiben.

Dieser Film führt die Zuschauer buchstäblich mitten in einen Sturm. Und zeigt die Warnzeichen sowohl in der Natur wie am Himmel, die der dramatischen Entwicklung vorausgehen. Ein Tierfilm mit den Stilmitteln eines Katastrophenthrillers, der Tierverhalten zeigt, das man so nie gesehen hat.

Eine Koproduktion der Längengrad Filmproduktion, Terra Mater Studios und des WDR in Zusammenarbeit mit Arte.

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Westdeutscher Rundfunk
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