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Die Polizei und der Rassismus

Alles nur Einzelfälle?

Polizeigewerkschafter auf Verteidigungskurs: DPolGChef Rainer Wendt und sein Stellvertreter Ralf
Polizeigewerkschafter auf Verteidigungskurs: DPolGChef Rainer Wendt und sein Stellvertreter Ralf Kusterer | Bild: SWR/Elbmotion Filmproduktion / Felix Korfmann

Immer wieder werden bundesweit Polizist:innen auffällig, weil sie in Chatgruppen verfassungsfeindliche Symbole posten und Migrant:innen diffamieren. Nur selten werden solche Vorfälle von Kolleg:innen gemeldet. Wie schwerwiegend ist das Problem? Reporter Sebastian Bellwinkel geht auf Spurensuche.

Polizist Abdel berichtet, wie er vor seinen Kollegen rassistische Sprüche angesprochen hat, die sich gegen ihn richteten – den Kollegen.
Polizist Abdel berichtet, wie er vor seinen Kollegen rassistische Sprüche angesprochen hat, die sich gegen ihn als Kollegen richteten. | Bild: SWR/Elbmotion Filmproduktion / Sebastian Wagner

Ein Kriminalhauptkommissar berichtet zum Beispiel von bewusstem „Racial Profiling“, das eigentlich gesetzlich verboten ist. Ein anderer Polizist mit Migrationsgeschichte erzählt von wiederkehrenden rassistischen Diffamierungen und sogar Vertuschungsversuchen durch eine Vorgesetzte.

Kriminalhauptkommissar Oliver von Dobrowolski berichtet im Görlitzer Park von „Racial Profiling“, gesetzlich verbotenen Personenkontrollen.
Kriminalhauptkommissar Oliver von Dobrowolski berichtet im Görlitzer Park von „Racial Profiling“, gesetzlich verbotenen Personenkontrollen. | Bild: SWR/Elbmotion Filmproduktion / Felix Korfmann

Ein Polizeidirektor kritisierte die mangelhafte Fehlerkultur innerhalb der Hierarchien. Alles nur Einzelfälle? In der "Story" geht es auch um die zunehmende Nähe einiger Polizisten zur AfD. Insider sprechen von einem spürbaren „Rechtsruck“ unter den Kollegen. Wie groß das Problem ist, weiß keiner.

Polizisten der Polizeihochschule Baden-Württemberg treffen auf Vertreter der Sinti und Roma.
Polizisten der Polizeihochschule Baden-Württemberg treffen auf Vertreter der Sinti und Roma. | Bild: SWR/Elbmotion Filmproduktion / Florian Lengert

Lobbyisten der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) erklären, strukturelle Probleme in der Polizei, die rassistisches Verhalten begünstigen, gebe es nicht. Doch die Insider aus der Polizei widerlegen diese Behauptung: z. B. gäbe es Vorgaben, eine bestimmte Anzahl an Platzverweisen im Dealer-Milieu zu erzielen – unabhängig von der tatsächlichen Gefährdungslage.

Armin Bohnert aus Freiburg kritisiert Kolleg:innen, die Sympathien für die AfD haben oder sogar Mitglied in der Partei sind.
Armin Bohnert aus Freiburg kritisiert Kolleg:innen, die Sympathien für die AfD haben oder sogar Mitglied in der Partei sind. | Bild: SWR/Elbmotion Filmproduktion / Florian Lengert

Wie weit verbreitet diese bedenklichen Strukturen sind, lässt sich zurzeit wissenschaftlich nicht ermitteln, da insbesondere die DPolG unabhängige Forschung verhindert. Doch genau diese fehlende Forschung fällt am Ende Polizist:innen im Einsatz auf die Füße, da sie von der „Gegenseite“ oftmals pauschal unter Generalverdacht gestellt werden. Kritische Stimmen aus der Polizei, das zeigt dieser Film, werden aber kaum gehört oder aber als „Nestbeschmutzer“ verunglimpft.

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