Die Figuren

Jeremias Drexel, Jesuitenprediger

Jesuitenprediger Jeremias Drexel
Jesuitenprediger Jeremias Drexel | Bild: BR/Metafilm

Drexel wird als Lutheraner im multikonfessionellen Augsburg geboren. Dann geht er auf ein Jesuitengymnasium. Die intellektuelle Schärfe der Prediger, die Schönheit der katholischen Kirchen, die Sentimentalität der Marienverehrung, all das beeindruckt den Schüler so sehr, dass er Katholik wird. Ein katholischer Hardliner, der überzeugt ist, dass der Krieg einer heiligen Mission dient, doch das Erlebnis menschlichen Leids über Jahre hinweg, lässt ihn umdenken.

Marta Küzinger, oberösterreichische Bäuerin

Bäuerin Marta Küzinger
Bäuerin Marta Küzinger | Bild: BR/Metafilm

Marta Küzinger ist 80 Jahre alt, als sie 1678 zu Grabe getragen wird. Und zwar nicht in der geweihten Erde des katholischen Friedhofs. Sondern, wie das Kirchenbuch der oberösterreichischen Pfarre Wallern weiß, „dahaimbten im Garten, weil sie lutterisch ist gewesen“. Als Zwanzigjährige erlebt sie mit, wie durchziehende bayerische Truppen ihren Hof verwüsten. Wenig später will Kaiser Ferdinand den Protestantismus ausrotten. Im Verborgenen praktiziert Marta ihre Religion weiter und wird zum Gravitationszentrum einer kleinen, geheimprotestantischen Gemeinde in Wallern.

Hans de Witte, Bankier

Kaufmann Hans de Witte
Kaufmann Hans de Witte | Bild: BR/Metafilm

Einer der großen Finanziers und zugleich Profiteure des Krieges: Hans de Witte beginnt 1622 seine Laufbahn als Bankier des Feldherrn Wallenstein. Zunächst durch bewusstes Anheizen der Inflation, später durch ein ausgeklügeltes Kreditsystem finanziert er Wallensteins Aufstieg. De Witte ist Calvinist – und gehört damit einer Konfesssion an, die der Kaiser überall im Reich verfolgen lässt. Er ist überzeugt, dass er mit wirtschaftlichem Erfolg den Willen Gottes erfüllt. Doch als Wallenstein vom Kaiser entlassen wird, ist er finanziell erledigt – und damit sein Leben zerstört.

Peter Hagendorf, Söldner

Söldner Peter Hagendorf
Söldner Peter Hagendorf  | Bild: BR/Metafilm

1626 geht Peter Hagendorf bei Ulm unter einem aus Hellebarden gebildeten Tor hindurch und wird Landsknecht unter dem kaiserlichen Heerführer Pappenheim. Sein Beruf ist das Töten. Die Auftraggeber wechseln. Insgesamt 22.500 Kilometer legt er bei seinen dokumentierten Märschen zurück, quer durch Europa. Die ideologischen Beweggründe des Krieges interessieren ihn wenig – ihm geht es um die Beute, den Sold und das Überleben. Als am Ende die Friedensglocken läuten und die Zivilen feiern, ist Hagendorf ratlos. Er kennt nichts anderes als den Krieg.

Klara Staiger, Nonne

1632 wird die Augustinernonne Klara Staiger überraschend zur Priorin des Klosters Mariastein in Eichstätt gewählt und muss nun das Überleben ihrer kleinen Schwesterngemeinschaft organisieren. Abwechselnd fallen schwedische und kaiserliche Truppen in Eichstätt ein, plündern und brandschatzen. Dabei kommt es auch zu Vergewaltigungen in Klöstern. Doch Klara gelingt es in jahrelanger Arbeit, ihre völlig zerstörte Abtei wieder aufzubauen.

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