Mo., 20.11.23 | 22:50 Uhr
Das Erste
Zerrissene Gesellschaft? – Deutschland und der Nahostkrieg
Seitdem die Hamas am 7.10.2023 Israel überfallen und Israels Verteidigungskrieg begonnen hat, werden in Deutschland Gräben sichtbar. Muslimische Verbände in Deutschland verurteilen zwar die Gräueltaten der Hamas, doch viele Muslime schauen vor allem auf das Leid der Palästinenser im Gazastreifen und sehen Israel als Aggressor. Gleichzeitig hat die Zahl antisemitischer Straftaten in Deutschland deutlich zugenommen.
Die ARD Story dokumentiert, wie der Krieg in Nahost auch Deutschland verändert. Die Autoren erleben, wie Menschen auf Demonstrationen Israel Genozid an den Palästinensern vorwerfen und das Vorgehen der israelischen Armee im Gazastreifen mit den Gräueltaten der Nazis vergleichen. Sie erleben auch, wie bei diesen Demos die Grenze zwischen Israelkritik und Antisemitismus verschwimmt. Im Gespräch mit Muslimen gehen Katja Garmasch, Hüseyin Topel und Mareike Wilms der Frage nach, woher Hass und Vorurteile kommen. Sie treffen Muslime, die sich klar gegen Antisemitismus aussprechen, erfahren, dass in deren Kindheit aber „Jude“ ein Schimpfwort war. Und auch, dass seit Kriegsbeginn viele Muslime den deutschen Medien einseitige Berichterstattung vorwerfen. Die Autoren treffen Juden, die das Vorgehen der Israelis im Gazastreifen als notwendig bezeichnen und Angst vor antisemitischen Attacken gegen ihre Kinder haben.
Der Nahostkrieg sorgt für Angst und Wut und er spaltet. Geht ein Riss durch unsere Gesellschaft? Der Film zeigt, wie die Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal versucht, das zu verhindern. Ihre Bildungsbewegung
GermanDream bringt Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichem religiösem und kulturellem Background ins Gespräch über den Nahostkrieg – um damit Ängste und Vorurteile abzubauen.
Ein Film von Katja Garmasch, Hüseyin Topel und Mareike Wilms
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