Mo., 22.06.20 | 20:15 Uhr
Das Erste
Wie der Klimawandel die Alpen verändert
Folge 2
In der zweiten Folge seiner meteorologischen Roadshow in die Alpen erklärt Sven Plöger, warum der Klimawandel die Alpen besonders stark trifft. Durch die vielen steilen Hänge bieten die Berge den einfallenden Sonnenstrahlen viel mehr Fläche, die aufgeheizt werden kann, als dies im Flachland der Fall ist. Dabei hat der Klimawandel in den Alpen viele Gesichter: Es schmelzen nicht nur die Gletscher, sie transportieren in ihrem Innern auch zunehmend riesengroße Schmelzwassertaschen nach unten, die eine verheerende Flutwelle auslösen könnten.
Der Bergwald verliert durch die steigenden Temperaturen alarmierend viel Humus; Pflanzen und Tiere wandern immer weiter nach oben und verdrängen dort die, die ursprünglich hier siedelten; der zunehmende Schneemangel verändert den Skitourismus und zwingt die Liftbetreiber schon heute zu aufwendigen und teuren Maßnahmen wie dem "Snowfarming", dem Konservieren von Schnee aus der vergangenen Skisaison für die kommende.
Die Wetterextreme sind in den Alpen extremer als im Flachland
Die dritte Staffel von Sven Plögers meteorologischer Roadshow im Ersten führt die Zuschauer in eine unberechenbare Wetterküche direkt vor unserer Haustür, die Alpen. Für den ARD-Meteorologen gibt es kaum eine spannendere Region. Die Alpen sind aufgrund ihrer Lage und ihrer Höhe einer der zentralen Taktgeber für Wetter und Klima in Mitteleuropa.
Fünf Vegetationszonen, die sich horizontal vom Nordkap bis Sizilien über 5000 Kilometer erstrecken, finden sich hier auf nicht einmal 5000 Meter Höhe zusammengedrängt. Kein Wunder, dass das zu viel extremeren Wetterphänomenen als im Flachland führt. Gleichzeitig bilden die Alpen eine Art Riegel, der den Weg der Hochs und Tiefs und alle Luftbewegungen in Mitteleuropa maßgeblich beeinflusst.
Ein Film von Rolf Schlenker
Die zweiteilige SWR Doku-Reihe ist am 8. und 15. Juni um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen.