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Presseclub

Der Papst sorgt für Schlagzeilen und für Aufregung. „Auftragsmord“. So bezeichnete Franziskus Mitte der Woche bei einer Generalaudienz die Entscheidung von Frauen für eine Abtreibung.  Der Entschluss zu einem Schwangerschaftsabbruch sei, "als ob man einen Auftragsmörder mietet, um ein Problem zu lösen".

Insbesondere in Deutschland hat der Papst damit heftigen Widerspruch ausgelöst. Der Kirchenbeauftragte der Unions-Fraktion, Hermann Gröhe (CDU), sagte, wer in schwerwiegenden Konfliktlagen zum Ja zum Kind ermutigen wolle, sollte betroffene Frauen nicht in die Nähe der Killer-Beauftragung rücken. Familienministerin Franziska Giffey (SPD) erklärte, keine Frau mache sich eine solche Entscheidung leicht. Diese Frauen als Auftragsmörderinnen zu stigmatisieren, sei absolut inakzeptabel.

Es ist nicht das einzige Thema, mit dem die katholische Kirche derzeit für Diskussionen sorgt. Gerade erst hatte die Deutsche Bischofskonferenz den Bericht verabschiedet zum jahrzehntelangen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Und der Rektor der  Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen wartet bislang vergeblich auf die für seine Amtszeitzeitverlängerung notwendige Unbedenklichkeitserklärung («Nihil obstat») aus Rom. Ansgar Wucherpfennig hatte sich in Interviews kritisch zum Umgang der Kirche mit Homosexuellen und mit Frauen geäußert.

Was ist los in der katholischen Kirche? Verabschiedet sich der mit so vielen Hoffnungen empfangene Papst vom Modernisierungsprozess? Oder wird Franziskus selbst ausgebremst von denen im Apparat, die seinem Kurs skeptisch gegenüberstehen?  

Darüber diskutiert ARD-Programmdirektor Volker Herres am Sonntag mit den Gästen:

Christiane Florin, Deutschlandfunk

Joachim Frank, Kölner Stadtanzeiger

Julia Krittian, ARD-Hauptstadtstudio Berlin

Ludwig Ring-Eifel, Katholische Nachrichten-Agentur

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