SENDETERMIN So., 23.09.12 | 12:03 Uhr | Das Erste

Presseclub

Gäste: Henning Krumrey (Wirtschaftswoche), Petra Pinzler (Die Zeit), Christian Rickens (Spiegel online), Ulrike Winkelmann (die tageszeitung)

Der Wohlstand in Deutschland ist insgesamt gewachsen, aber nur wenige profitieren davon. Zu diesem Ergebnis kommt der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, aus dem diese Woche erste Details bekannt wurden. In den vergangenen zwei Jahrzehnten verdoppelte sich der private Reichtum, das Nettovermögen der privaten Haushalte in Deutschland, auf rund 10 Billionen Euro. Dabei wurde die Kluft zwischen Arm und Reich aber größer: Die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung besaßen im Jahr 2008 53 Prozent des Nettogesamtvermögens, 1998 waren es noch 45 Prozent. Die unteren 50 Prozent der Bevölkerung halten gerade ein Prozent des Vermögens - vor vier Jahren waren es noch fast vier Prozent. Auch bei den Löhnen ging die Schere auseinander: Die höheren Löhne hätten sich laut Bericht gut entwickelt, die unteren Löhne seien in den vergangenen zehn Jahren hingegen preisbereinigt gesunken. Während die Zahl der Langzeitarbeitslosen und Hartz IV-Empfänger sank, stieg die Zahl der Menschen, die zu Niedriglöhnen arbeiten. Die einen sehen in dem Bericht den Beleg für die Spaltung der Gesellschaft und fordern, die Vermögenden stärker zu belasten, Mindestlöhne einzuführen und mehr in Bildung zu investieren. Die anderen verweisen hingegen auf die im Bericht aufgeführten Erfolge wie den Rückgang der Langzeitarbeitslosigkeit und die niedrige Jugendarbeitslosigkeit.

Droht Deutschland die soziale Spaltung? Wie groß ist die Kluft zwischen Arm und Reich im Land? Wie kann das soziale Gefälle verringert werden? Darüber diskutiert ARD-Programmdirektor Volker Herres am Sonntag im "Presseclub" mit seinen Gästen.

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So., 23.09.12 | 12:03 Uhr
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