So., 06.12.15 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
Gäste: Michael Bauchmüller (Süddeutsche Zeitung), Claudia Kemfert (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung), Petra Pinzler (Die Zeit), Klaus Stratmann (Handelsblatt)
Es ist die größte Klimakonferenz aller Zeiten: In Paris treffen sich zum 21. Mal die Vertreter fast aller Staaten, um über die Rettung des Weltklimas zu beraten. Wie schon so oft ist es „5 vor 12" und wie schon so oft verlaufen die Verhandlungen äußerst zäh. Doch die Zeit scheint tatsächlich knapp zu werden. Seit dem bahnbrechenden Kyoto-Protokoll von 1997 ist der weltweite Ausstoß von CO2 massiv gestiegen - und die vergangenen Jahre zählen fast ausnahmslos zu den wärmsten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Viele Entwicklungsländer kämpfen schon jetzt mit den Folgen des Klimawandels.
In Paris ringen die Verhandlungsführer darum, ob sich die Welt tatsächlich darauf einigen kann, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen - im Vergleich zur globalen Temperatur vor Beginn des Industriezeitalters. Doch selbst wenn ein solches historisches Abkommen gelingen sollte, bleibt die entscheidende Frage: Lässt es sich auch durchsetzen?
Die Voraussetzungen sind nicht schlecht: Immerhin scheinen die beiden größten „Bremser" China und USA jetzt bereit zu sein, auf einen klimafreundlicheren Kurs umzuschwenken. Und auch große Versicherungen wie die Allianz oder Stromerzeuger wie RWE beginnen, ihre Investitionen in fossile Energien zu überdenken.
Deutschland spielt in Paris eine zentrale Rolle: Zum einen gelten wir als leuchtendes Klima-Vorbild durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Auf der anderen Seite verfeuert Deutschland so viele Kohle wie lange nicht - und wird seine CO2-Ziele wohl verfehlen.
Wie stehen die Chancen auf ein neues weltweites Klimaabkommen in Paris? Was muss die Weltgemeinschaft tun, um den Klimawandel in den Griff zu bekommen? Und welche Folgen wird das für uns in Deutschland haben?
Darüber diskutiert WDR-Chefredakteurin Sonia Seymour Mikich im "Presseclub" mit ihren Gästen.