So., 18.06.23 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
Die lang erwartete Offensive ist angelaufen. Ukrainische Soldaten greifen russische Befestigungen an und versuchen, Dörfer zurückzuerobern. Informationen über die Situation vor Ort gibt es kaum. Zu groß ist die Sorge, dass Nachrichten von der Front die operative Sicherheit gefährden könnten. Die Erwartungen in der Ukraine und bei den westlichen Partnern an die Offensive sind hoch. Schließlich hatte Präsident Selenskyi sie als den entscheidenden Befreiungsschlag angekündigt. Sein Ziel ist es, alle seit 2014 von Russland besetzten Gebiete zurückzuholen. Beteiligt sind auch westliche Waffen, die Nato-Länder an das Land geliefert hatten – darunter auch der modernste Panzer des Typs Leopard 2 aus Deutschland. Nato-Generalsekretär Stoltenberg hofft darauf, dass die Gegenoffensive Russland an den Verhandlungstisch zwingen wird. Zudem setzt die Nato ein klares Signal: Seit diesem Montag prüft das Verteidigungsbündnis, wozu es im Ernstfall fähig ist. Das Manöver „Air Defender 2023“ ist das größte seiner Art seit Bestehen der Nato. Es simuliert die Besetzung in Teilen Deutschlands durch einen östlichen Angreifer - mit der Botschaft, dass die Nato bereit sei, jeden Zentimeter des Bündnisgebiets zu verteidigen. Beeindruckt all das den russischen Präsidenten? Reicht aus, was der Westen der Ukraine an Waffen und Ausrüstung für die Offensive gegen die russische Armee stellt? Kommen die F16 und anderen Kampfjets zu spät? Was passiert, sollte die Offensive scheitern? Wie reagiert dann der Westen?
Darüber diskutiert WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn mit den Gästen:
Simone Brunner, DIE ZEIT
Viktor Funk, Table.Media
Can Merey, RedaktionsNetzwerk Deutschland
Helga Schmidt, WDR