So., 11.06.23 | 12:03 Uhr
Das Erste
Presseclub
Seitdem die Zustimmungswerte der AfD bundesweit zwischen 18 und 20 Prozent und damit gleichauf mit der SPD liegen, schieben sich die Parteien gegenseitig die Schuld in die Schuhe. CDU-Chef Friedrich Merz sieht die Ursache klar bei der Regierung und insbesondere bei den Grünen, weil die ihr Handwerk nicht gut machen würden. Andere sehen die Union in der Verantwortung, weil sie am rechten Rand fische und die AfD so erst stark mache. Der Bundeskanzler findet, dass die Leute in unsicheren Zeiten eben gerne die “Schlechte-Laune-Partei" wählen würden. Was aber sind die wirklichen Gründe? Ist es der Koalitionsstreit, das Heizungsgesetz, Sorgen um Migration, der Rechtsruck in Europa oder Ukrainekrieg, Energiekrise und Inflation? Und woran liegt es, dass die Zustimmungswerte im Osten besonders hoch sind? Was macht die Menschen dort so unzufrieden, dass viele die AfD wählen?
Sollte die AfD bei diesen Umfragewerten bleiben oder ihre Zustimmungswerte noch steigern, könnten die Landtagswahlen 2024 in drei ostdeutschen Bundesländern dramatisch werden. Wird die immer wieder beschworene “Brandmauer” zwischen AfD und CDU halten? Wird ein weiterer Rechtsruck durch die ostdeutschen Parlamente gehen? Und was würde das für das gesamte demokratische Gefüge in Deutschland bedeuten?
Im "Presseclub" debattieren wir über Ursachen und Wirkung des AfD-Umfragehochs und schauen auf die möglichen Folgen für unser Land.
Darüber diskutiert Susan Link mit den Gästen:
Ulrich Reitz, FOCUS online
Volker Resing, Cicero
Katja Riedel, WDRINVESTIGATIV
Antonie Rietzschel, Leipziger Volkszeitung