Mo., 27.06.16 | 03:30 Uhr
Das Erste
Presseclub
Die Briten sind dann mal weg. Das Referendum hat entschieden: Erstmals verlässt ein Mitgliedsstaat die Europäische Union. Die britischen Befürworter des EU-Austritts jubeln. Applaus kommt auch von der rechtspopulistischen AfD aus Deutschland. Und die Rechtspopulisten Marine LePen in Frankreich und Geert Wilders in Holland fordern schon eigene EU-Austritts-Referenden für ihre Länder. Nicht nur deshalb machen sich viele überzeugte Europäer Sorgen über einen möglichen Domino-Effekt. Weitere Länder könnten dem britischen Beispiel folgen wollen, Nationalisten noch mehr Zulauf erhalten. Andere hoffen dagegen, der Brexit könnte ein Weckruf für das vereinte Europa sein und die verbleibenden Staaten enger zusammenrücken lassen. Viele wünschen sich dafür allerdings Reformen.
Bundesaußenminister Steinmeier hat seine Kollegen aus den anderen fünf EU-Gründer-Staaten, Frankreich, Italien und den Benelux-Staaten, für Samstag nach Berlin eingeladen, um über das weitere gemeinsame Vorgehen zu beraten.
Was bedeutet der britische Austritt wirklich für Europa? Läutet er das Ende der Europäischen Union ein? Oder kann er einen Neuanfang für die europäische Gemeinschaft sein? Müsste die EU sich dafür ändern? Was können wir aus dem Brexit lernen?
Darüber diskutiert WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn am Sonntag im "Presseclub" mit diesen Gästen:
Ruth Berschens, Handelsblatt
Bettina Gaus, taz. die tageszeitung
Rolf-Dieter Krause, ARD Brüssel
Tony Paterson, The Independent