Mo., 12.10.20 | 00:05 Uhr
Das Erste
"druckfrisch"-Musiker des Monats: The Düsseldorf Düsterboys "Wand"
Das Gute an der Musik in "druckfrisch" ist, dass immer alles passieren kann. Da stehen Hitparadensternchen neben Superstars und meistens gibt es auch eine obskure Entdeckung. Diesmal reicht das Spektrum von ganz oben auf der Hitparade bis nach Essen (keine Ahnung wie wir dahin kamen) und zurück bis weit hinunter in die Tiefen des Chicagoer Undergrounds: Verwirrend!
Wobei wir uns dann doch nicht haben träumen lassen, dass es ausgerechnet Taylor Swift einmal in den exklusiven Zirkel derer schaffen würde, die Musik zu "druckfrisch" beisteuern dürfen. Allerdings ist das Duett "Exiles", das sie auf ihrer letzte Lockdown-CD mit Bon Iver so herzerweichend schön, dass wir es endlich einmal spielen mußten, um es aus dem Kopf zu bekommen. Taylor & Bon singen das Geburtstagsständchen für Iris Wolff: Berückend!
Begonnen hatte die Sendung mit dem Stammgast und ehemaligen "druckfrisch"-Titelmusik-Komponisten Acid Pauli, der gerade eine LP mit lauter live eingespielten Modular-Sythesizer-Stücken herausgebracht hat ("MOD"). Ehrensache, dass wir die spielen! Mit dem Titel "Sublime Frequencies of Cairo" rückt Martin Gretschmann (aka "Acid Pauli") wieder auf seinen angestammten Platz zu Beginn von "druckfrisch" vor. Frickelnd prickelnd!
Der alte Held Sufjan Stevens hat mit seinem neuen Album "The Ascension" geschafft, was man nicht mehr für möglich gehalten hätte: Sein eh schon beeindruckend gewaltiges Werk noch einmal zu übertreffen. Mit dem Titel "Ursa Major" wird der Großbär des Feminismus Alice Schwarzer eingeleitet. Unglaublich, wie es Sufjan schafft, aus verquersten Geräuschen einen stimmigen Song zu konstruieren, der gleichzeitig schräg ist und ans Herz geht: Ganz ganz Meisterwerk!
Aus Essen zum Musizieren im "druckfrisch"-Flur angereist sind die beiden Jungs von "The Düsseldorf Düsterboys". Peter Rubel (links im Bild) hat einmal den Bandnamen geträumt und seitdem besingt er mit dem Germanistik-Studenten Pedro Crescenti gern auch blanke Wände im Simon & Garfunkel gemäßen Duo samt Harmoniegesang. Was macht die Wurst? Zum Wände raufen!
Der "druckfrisch" Musiker des Monats Oktober 2020 ist dann aber ganz am Ende Ben Lamar Gay aus Chicago. Für die irgendwann im nächsten Jahr erscheinende Platte von "The Notwist" hat er über den Atlantik hinweg eine kleine gesungene Liebesgeschichte aus der "Black Lives Matter"-Bewegung beigesteuert. Der Track "Oh Sweet Fire" von "The Notwist featuring Ben Lamar Gay" mit dem die Sendung dann beschlossen wird, ist so neu, dass es sich wohl um eine Erstausstrahlung, handeln dürfte. Gratulation!
Playlist der Sendung:
Titel | Interpret |
---|---|
Sublime Frequencies of Cairo | Acid Pauli |
Ursa Major | Sufjan Stevens |
Wand | The Düsseldorf Düsterboys |
Exile | Taylor Swift ft. Bon Iver |
Oh Sweet Fire | The Notwist ft. Ben Lamar Gay |
Stand: 12.10.2020 13:42 Uhr
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