So., 31.10.21 | 23:35 Uhr
Das Erste
Julia Franck: "Welten auseinander" (S. Fischer Verlag)
Eine "Nomadenkindheit" nennt Julia Franck die Anfangsjahre ihres eigenen Lebens zwischen Ostberlin, Schleswig-Holstein und dann Westberlin. In ihrem neuen Buch schildert die Autorin ihre ebenso freien wie unbehüteten Jahre unter Erwachsenen, die sich als Bohèmiens um sich und ihre Kunst, aber kaum um die Kinder kümmerten. Die Erfahrung, anders zu sein. Die Suche nach einem eigenen Weg, einer eigenen Sprache. Ihr Milieu und das der anderen Kinder und Jugendlichen liegen "Welten auseinander". Im Grunde, auch das meint der Titel, leben wir aber alle in unserer ganz eigenen Wirklichkeit: "Wir erinnern uns an Ereignisse und unsere nächsten Menschen vollkommen unterschiedlich – so unterschiedlich wie wir für uns selbst und voneinander träumen."
Kein Roman, kein Memoir – Julia Franck sucht mit diesem leisen, intensiven Buch nach der "Fremden", die sie selber ist: in Erinnerungen an schöne und schmerzhafte Momente, die aus ihr eine Schriftstellerin gemacht haben.
Stand: 31.10.2021 23:35 Uhr
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