So., 21.04.24 | 23:25 Uhr
Das Erste
Goldener Löwe für Australien
Es ist erst das zweite Mal überhaupt, dass ein Vertreter der First Nation, der Aborigines, Australien mit einer Solo-Ausstellung bei der Biennale vertritt. Archie Moore gewinnt den Goldenen Löwen für den besten Pavillon. Sein Thema ist die Kolonialgeschichte Australiens – zu der auch systemischer Rassismus gehört. Mütterlicherseits ist er Aborigine, väterlicherseits schottischer Abstammung.
Ein Stammbaum, der 2400 Generationen umfasst
Warum war es für ihn wichtig ein Denkmal für die verlorenen Leben der Menschen der First Nation zu schaffen? "Diese Menschen werden immer noch nicht genug gesehen in Australien. Ich will bei einem internationalen Publikum Aufmerksamkeit dafür schaffen. Eine internationale Bühne. Ich weiß nicht, wie viel man international über indigene Themen weiß."
Er macht sich selbst zum Ausgang für einen Stammbaum, der 2400 Generationen umfasst und 65.000 Jahre zurückgeht. Mit Kreide hat er fast zwei Monate daran gezeichnet. "Ich versuche meinen Platz in dieser Welt zu finden. Ich will zeigen, dass wir alle miteinander verbunden sind. Wenn wir 3000 Jahre zurückgehen, haben wir alle gleiche Vorfahren. Und wir sollten uns gegenseitig mit Respekt behandeln. Und Frieden in der Welt verwirklichen wie es schon der Wunsch der Vorfahren war."
Niemand soll vergessen werden
Im Pavillon sind auch 500 Dokumentenstapel, die gerichtliche Untersuchungen zum Tod indigener Australier in Polizeigewahrsam enthalten. Niemand soll vergessen werden.
Stand: 21.04.2024 21:36 Uhr
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