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ttt Extra: Die 76. Frankfurter Buchmesse

Die Frankfurter Buchmesse
Die Frankfurter Buchmesse | Bild: picture alliance/dpa | Boris Roessler

Es ist wieder so weit: Die Welt ist zu Gast in Frankfurt. Im Herzen von Europa wird fünf Tage lang diskutiert, gelesen, gestritten, gehandelt und gefeiert.

Am Dienstagabend, dem 15. Oktober 2024, ist die 76. Frankfurter Buchmesse eröffnet worden! Diesmal unter dem Motto „FBM24 is Read!ng – Read. Reflect. Relate.“ steht die größte und wichtigste Bücherschau der Welt traditionell im Zeichen der Literatur, der Debatte, der Demokratie, der Menschenrechte und der Meinungsfreiheit.

In den letzten Jahren war die Messe geprägt von internationalen Krisen: Im vergangenen Herbst stand man in Frankfurt unter dem akuten Schock des Hamas-Terrors gegen Israel, das Programm wurde kurzfristig um israelische und jüdische Stimmen erweitert. 2022 solidarisierte sich die Buchmesse mit der von Russland in einen Krieg gezwungenen Ukraine und lud insbesondere ukrainische und oppositionelle russische Autor:innen ein. Davor überschattete zwei Jahre lang eine weltweite Pandemie das Fest des Geistes und des Austauschs.

Und in diesem Jahr? Wo soll man da anfangen? Kriege, Klima, KI, unverhohlene Drohungen mit atomaren Waffen, die Erosion von gemeinsamen Wahrheiten und multilateralen Institutionen. Man kommt dieser Tage nicht umhin zu denken: „Things are getting out of Control…“

Wie lässt es sich erklären, dass die Zustimmung zu autoritärer Politik wächst, dass der Blick zurück zu faschistischen Systemen nicht abschreckt, sondern eine Sehnsucht nach Wiederholung weckt, dass aus den Fehlern der Vergangenheit nicht gelernt wird?

Geschichte ist eben nicht per se Fortschritt, und am Ende des – durch Informationsnetzwerke – stetig wachsenden Wissens der Menschheit steht nicht die absolute Wahrheit, sondern vielleicht die Selbstzerstörung der Menschheit, sagt der Historiker Yuval Noah Harari.

Er ist einer der großen Namen dieser Messe. In seinem neuen Buch „NEXUS“ beschreibt er die „Menschheit am Rande einer existenziellen Krise“ und fragt: „Wenn wir so weise sind, warum sind wir dann so selbstzerstörerisch? Wir sind gleichzeitig die klügsten und dümmsten Tiere der Welt. Wir sind so klug, dass wir Atomraketen und superintelligente Algorithmen hervorbringen. Und wir sind so dumm, dass wir mit der Produktion dieser Dinge weitermachen, obwohl wir nicht sicher sind, ob wir sie beherrschen können, und obwohl wir uns selbst vernichten könnten.“

Im Gespräch mit „ttt“ diskutieren Harari und der japanische Star-Philosoph Kohei Saito, ob es einen „Systemsturz“ brauche, um eine lebenswertere Zukunft für die Menschheit zu schaffen. Wie könnte ein friedlicheres, gerechteres, klimafreundlicheres Gesellschaftssystem aussehen, um imperiale Kriege, Klimakollaps und KI-Dystopien zu vermeiden?

Es geht also wieder um nichts weniger als Alles in den Frankfurter Messehallen! Und „ttt“ ist mittendrin in den Debatten unserer Zeit. Unser 45-Minuten-Extra mit Max Moor hat die relevantesten Denker:innen und wichtigsten Bücher des Herbstes in der Show!

Stand: 18.10.2024 12:30 Uhr

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