So., 13.07.08 | 17:03 Uhr
Das Erste
Dennis im Brandhaus
Einmal Feuerwehrmann spielen, mit diesem Gedanken liebäugelt Moderator Dennis Wilms schon länger
Nach einem Gesundheitscheck und mit Sondergenehmigung darf er schließlich an einer regulären Übung der Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg teilnehmen. Dort bereiten sich Angehörige der freiwilligen Feuerwehr und der Berufsfeuerwehr auf den Ernstfall vor.
Haus in Flammen
Die Landesfeuerwehrschule verfügt über ein bundesweit einzigartiges Brandhaus. Im Gebäude und an der Fassade sind insgesamt 26 Gasbrenner installiert, die sich computergesteuert zünden und auch wieder abschalten lassen. So können realitätsnahe Szenarien durchgespielt werden, ohne die Übungsteilnehmer zu gefährden. Das Mobiliar ist aus Stahl, also unbrennbar. Dadurch entstehen keine giftigen und die Umwelt belastenden Rauchgase.
Wasser marsch
Wie jeder Feuerwehrmann bekommt auch Dennis eine komplette Montur mit Atemschutzmaske und Druckflaschen. Anders als der Rest der Truppe, hat er noch keinerlei Erfahrungen im Umgang mit dem Strahlrohr. Ausbilderin Steffi zeigt ihm, wie man den Druck reguliert und das Sprühbild verändert, um Flammen möglichst effektiv zu löschen.
Höllenhitze
In dem Übungshaus brennt ein Wohnraum lichterloh. Da müssen alle Übungsteilnehmer rein, um sich an die Wärme zu gewöhnen: Und zwar so nah ran an den Flammenherd, bis man es nicht mehr aushält. Dann werden die Plätze getauscht. Auch Dennis Arme werden unter dem Schutzanzug unerträglich heiß. Er holt sich Brandblasen trotz des dicken Schutzanzugs. Darunter schwitzt er am ganzen Körper wie in einer Sauna. Zudem erschwert die Atemmaske das Luftholen.
Feuertaufe
Von der Leitwarte aus wird ein nachgebautes Ladengeschäft in Flammen gesetzt. Der einzige Zugang in den Raum führt über eine Wendeltreppe. Sie könnte durch das Feuer einsturzgefährdet sein. Übungsleiterin Nicole zeigt Dennis, wie man sich vorsichtig, jeden Schritt sichernd, dem Brandherd nähert. Er hat sichtlich Mühe, dabei den schweren wassergefüllten Schlauch mitzuschleppen.
Als beide schließlich das Ladengeschäft betreten, schlägt ihnen eine Hitzewelle entgegen.
Einzige Abhilfe: Hinknien und mit kurzen Sprühstößen die Decke kühlen. Dort sammeln sich nämlich die heißesten Rauchgase. Danach richtet Dennis das Strahlrohr auf die lodernden Gasflammen. Nach ein paar vergeblichen Versuchen klappt es: Der Brand ist unter Kontrolle.
Flammendes Inferno
Dennis und Nicole stehen vor einer Tür. Sie wissen, dass es dahinter brennt. Bei einem Löschangriff sind Feuerwehrleute immer zu zweit, und sie müssen ihr Vorgehen genau aufeinander abstimmen. Nicole zählt bis zehn. Sie öffnet kurz die Tür, und Dennis gibt ein paar Sprühstöße in den Raum ab. Dann schließt Nicole die Tür wieder. Nach wenigen Sekunden machen die beiden die Tür erneut auf und gehen in das Zimmer.
Jetzt kommt es zum gefürchteten Flash-Over. Dabei entzünden sich Rauchgase durch eine plötzliche Sauerstoffzufuhr. Auf Nicole und Dennis rast eine Flammenfront zumit einer Temperatur um die zweitausend Grad Celsius. Vergeblich bemüht sich Dennis das Feuer zu löschen, doch als Anfänger hat er kaum keine Chance. Er muss mit seiner Ausbilderin den Rückzug antreten. Dennis Fazit nach dem Tag im Brandhaus: "Ich bewundere, was Feuerwehrleute auf sich nehmen, um andere zu retten."
Autor: Hans Jürgen von der Burchard
Stand: 17.08.2012 12:09 Uhr