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Welt in Zahlen - Gigantomanie

Nicht nur bei den Menschen, auch im Tierreich gibt es begnadete Baumeister.

Die Termiten zum Beispiel: Die kleinen Tierchen bevölkern bis zu acht Meter hohe Wohnburgen, deren Wände so fest sind wie massiver Sandstein. Wären die Termiten so groß wie wir, reichten ihre Wolkenkratzer wohl bis in den Himmel: Sie wären rund 11.700 Meter hoch.

Der Biber ist ein Meister des Dammbaus: Der längste bislang gemessene Biberdamm liegt im kanadischen Wood Buffalo National Park und erstreckt sich über eine Länge von 850 Metern. Lang genug, um den Rhein an seiner breitesten Stelle aufzustauen.

Gegen den Maulwurf haben Tunnelbauer keine Chance: Mit bis zu dreißig Zentimetern pro Minute gräbt er sich durchs Erdreich. Eine Tunnelbohrmaschine, wie sie für den Bau von U-Bahnschächten eingesetzt wird, schafft in der gleichen Zeit sechs Zentimeter - gerade mal ein Fünftel im Vergleich zu Grableistungen des Bibers.

Über die Bauzeit von menschlichen Hängebrücken kann die Kreuzspinne nur lachen: In einer dreiviertel Stunde verwebt sie zwanzig Meter Spinnenseide zu einem filigranen Netz. Das ist das 11.000fache ihrer eigenen Körperlänge.

Manche tierische Architekten haben offenbar einen ganz besonders feinen Sinn für Ästhetik: Bis zu zehn Monate im Jahr arbeitet das australische Laubenvogelmännchen an einem "Lustschlösschen", das er nur für die Paarung baut. Das Prachtnest wird dekoriert mit durchschnittlich 500 Zierobjekten wie Muscheln, Blumen oder Glasscherben.

Bericht: Frank Bäumer
Animation: Tom Murmann

Stand: 11.05.2012 13:05 Uhr

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