So., 20.02.11 | 17:03 Uhr
Das Erste
[W]ie der Mensch auf den Tierarzt kam
Partnerschaften von Mensch und Tier sind beinahe so alt wie der Homo Sapiens selbst. Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass Mensch und Wolf sich vermutlich schon vor 135.000 Jahren angefreundet haben.
Folglich ist die Tiermedizin eines der ältesten Gewerbe der Menschheit: Schon im Codex Hammurapi – eine mesopotamische Gesetzessammlung aus dem 18. Jahrhundert vor Christus – sind Haftung und Vergütung von Tierärzten genau geregelt: Die erfolgreiche Behandlung eines Esels schlägt demzufolge mit einem Sechstel des Kaufpreises zu Buche.
Tierische Eingriffe – damals und heute
Operationen waren zu dieser Zeit wohl eher eine Qual: In römischen Landhäusern fanden Archäologen Instrumente für die Kastration von Stieren. Ihre Funktion wurde nicht gleich erkannt – man hielt sie zunächst für Nussknacker.
Heute geht es in der Tiermedizin menschlicher zu – nicht zuletzt, weil viele Praktiken aus der Humanmedizin stammen. Mit einem Sechstel des Kaufpreises wie im alten Babylon kommt man aber nicht mehr weit. Verhältnismäßig günstig sind mit etwa 1.000 Euro Herzschrittmacher für Hunde – sie stammen meist von verstorbenen menschlichen Spendern.
Tierische Beisetzung – schon immer aufwändig
Kann der Tierarzt nicht mehr helfen, bieten heute zahlreiche Tierbestattungsunternehmen so ziemlich alles an – sogar eine "Diamantisierung" – die Umwandlung der Asche in einen Diamanten. Neu ist die aufwändige Beisetzung von Tieren nicht: Im Ägyptischen Tuna el-Gebel wurden über eine Millionen sorgfältig mumifizierte Hunde, Katzen, Ibisse, Krokodile und Paviane gefunden.
Autor: Frank Bäumer (BR)
Animation: Tom Murmann
Stand: 28.07.2015 10:02 Uhr