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TV-Wiederholungen
- 04.10.2020 | 07:30Uhr | ARD-alpha
- 05.10.2020 | 19:25Uhr | KiKa
- 12.10.2020 | 19:25Uhr | KiKa
Spielfilm Deutschland 2012
Die Rechtsanwältin Sarah Stein hat ihr Leben fest im Griff und für ihre Karriere ein klares Ziel vor Augen: Partnerin in der renommierten Frankfurter Kanzlei werden, für die sie arbeitet. Der neueste Fall, mit dem ihr Chef sie betraut, wirkt jedoch eher wie ein Anfängerjob: Der alte Pflegevater des Winzers Peter Jahn ist gestorben. Da es scheinbar kein Testament gibt, erhebt der leibliche Sohn Siggi als Alleinerbe sämtliche Ansprüche auf das Familienweingut. Und da Peter auf kein anwaltliches Schreiben reagiert hat, soll Sarah ihm nun höchstpersönlich die Kündigung überreichen.
Die Sachlage scheint sonnenklar, Sarah stellt sich auf eine kurze Stippvisite in der Provinz ein. So einfach läuft die Sache dann aber nicht. Peter weiß genau, dass sein Ziehvater ihn als Erben des Guts vorgesehen hatte. Offenbar hat der eifersüchtige Siggi das Testament verschwinden lassen. Geht es nun nach Siggis Willen, sollen die uralten Weinberge einem noblen Wellnesshotel weichen.
Doch auch Peter, selbst ein ehemaliger Anwalt, kennt seine Rechte: Als alleinerziehenden Vater von drei Pflegesöhnen würde ihn kein Richter vor die Tür setzen. Sarah hat keine Wahl: Während ihr defekter Sportwagen in der Werkstatt des schwer in sie verschossenen "Torte" Neumann verdächtig lange auf eine Reparatur wartet, sucht sie ein Druckmittel, um Peter zum Einlenken zu zwingen.
Ein boshafter Streich seiner Pflegesöhne spielt ihr dabei in die Hände: Sarah will dem widerspenstigen Winzer das Sorgerecht für die Jungen entziehen lassen – ohne Kinder hätte er gegen eine Räumungsklage keine Chance. Aber so abgebrüht und hartherzig die Anwältin sich gibt, so sehr muss sie sich insgeheim eingestehen, dass ihr juristischer Sparringspartner mit seiner eigenwilligen Art eine seltsame Faszination auf sie ausübt.
Zugleich kommen ihr immer größere Zweifel, ob ihr Mandant Siggi wirklich ehrlich ist. Erst als es schon fast zu spät ist, erkennt die Karrierefrau, dass es nicht immer nur darum geht zu gewinnen, sondern manchmal ein offenes Wort mehr bewirken kann als alle Gesetzesbücher dieser Welt.
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Matthias Steurers heiterer Familienfilm "Wohin der Weg mich führt" verbindet die Geschichte einer langsam aufkeimenden Liebe mit dem Konflikt zweier ungleicher Halbbrüder, die sich nach einem schweren Streit wieder zusammenraufen müssen. Das Drehbuch von Edda Leesch, die selbst in einer Nebenrolle als eifersüchtige Ehefrau zu sehen ist, wartet mit originellen Charakteren und pointiertem Dialogwitz auf. In den Hauptrollen liefern sich Johanna Christine Gehlen als Anwältin, hinter deren kühler Fassade sich ein temperamentvoller Kern verbirgt, und Michael Fitz als eigenbrötlerischer Winzer, der liebevoll für drei Pflegekinder sorgt, ein herrliches Schauspielerduell. Außerdem mit dabei: Jochen Nickel als Ehemann auf Freiersfüßen und Michael Lott als enttäuschter Bruder Siggi.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Sarah Stein | Johanna Christine Gehlen |
Peter Jahn | Michael Fitz |
Gabi Neumann | Edda Leesch |
"Torte" Neumann | Jochen Nickel |
Klaus Grabow | Uli Krohm |
Theo | Thibault Sérié |
Paul | Thilo Berndt |
Leon | Timm-Marvin Schattling |
Julia Neumann | Gréta Grimsdóttir Hoff |
Frau König | Susanne Weckerle |
Dr. Henning | Götz Otto |
Siggi Beermann | Michael Lott |
Polizist | Stephan A. Tölle |
Polizistin | Michèle Fichtner |
Friseurin Jaqueline | Helen Schilp |
Musik: | Stephan Massimo |
Kamera: | Helmut Pirnat |
Buch: | Edda Leesch |
Regie: | Matthias Steurer |
Falsche Propheten
Auf 2000 Meter sieht man die Welt mit anderen Augen an. Und sich selbst vor allem. Das geht vielen Wandernden so, und ich hab das letzte Woche erlebt: Fast 2000 Meter hoch war ich. In den Hochalpen, riesige Felsmassive. Ein Berg höher als der andere. Später wurde es neblig, fast nichts mehr zu sehen. Und dann lagen auch noch Kühe mitten auf einem schmalen Grat. Bei aller Schönheit – eine Erfahrung nehme ich von Bergtouren vor allem mit: Demut! Was für Winzlinge sind wir Menschen! Und wieviel größer sind die Naturgewalten, unsere Welt und – die guten Mächte, die ich in meinem Glauben hinter ihr ahne.
Nun wieder unten, zurück im Alltag erlebe ich… wenig von Winzigkeit und Demut. Im Gegenteil. Wenn ich in diesen Tagen manche Reden und Interviews höre… puh: Da vergleicht sich der eine Politiker mit Jesus, die andere sieht ihre Partei in der Nachfolge von Luthers Reformation. Schulter an Schulter mit den großen Heilsbringern. Nichts von Demut zu spüren, nichts davon, dass sich Menschen manchmal wie ein Staubkorn fühlen, ja, und manchmal besser bitteschön auch so fühlen sollten.
Stattdessen: Großspurige Heilsversprechen. Die kommen in unsicheren Zeiten ja supergut an. In Krisen sehnen sich sehr viele nach Lichtgestalten am Horizont. Nach den starken Rettern mit den großen Lösungen. Gerade, wenn ich mich besorgt, gedemütigt, hilflos fühle angesichts der so furchtbar komplizierten Welt. Wie verlockend, wenn jemand so einfache Antworten parat hat: Wir lösen endlich alles, sofort. Nur wir haben richtige Ideen, räumen mal richtig auf. Nur wir sagen die Wahrheit. Die anderen verkaufen euch für dumm. Folgt uns nach!
Da machen sich einige größer und größer… und das widerspricht komplett meiner Bergerfahrung, vor allem aber meinem christlichen Glauben. Unser Experte in Sache Heil, Jesus, hat scharf davor gewarnt: „Hütet euch vor den falschen Propheten, die wie Wölfe im Schafspelz sind.“ Denn bei denen, die so auf Macht und Größe schauen – wer kommt da wohl am Ende schlecht weg? Die Armen und Schwachen, die Kleinen.
Aber hat Jesus nicht selbst mit dem Heil gelockt? Schon, aber sehr, sehr anders: Eben ohne Machtphantasien und Größenwahn: Wer unter euch herrschen will, soll dienen. Und: Die letzten werden die ersten, die ersten die letzten sein. Er selbst, als ersehnter großer Retter, reitet nicht auf edlen Rössern, sondern auf einem Esel. Aber alle, die kleingemacht werden, die Kinder und Ausgestoßenen, die Frauen und Fremden – die macht Jesus groß. Denen schenkt er Aufmerksamkeit, Liebe, gibt ihnen Würde, heilt und tröstet sie. Wollen wir echte von falschen Messiassen und Propheten unterscheiden, dann genau daran: „An ihren Taten sollt ihr sie erkennen… Wer handelt aus Liebe, wer aus Hass?
Ja, keine Frage: Solche guten Taten brauchen länger als die ach so einfachen Lösungen. Dafür wünsch ich uns Geduld. Berge erklimmt man langsam. Und ich wünsche uns noch was: Mut mitzuhelfen. Jesus wollte kein Soloheld sein. Wir sollen mitwirken am Heil, Auftrag von ganz oben. Mühsam? Wenn wir doch nur Winzlinge und Staubkörner sind? Ja, aber die gute Nachricht: Winzlinge und Staubkörner werden am besten getragen von den wirklich großen guten Mächten! Ich wünsche Ihnen eine gesegnete Nacht.