Programm und Videos
Sensation bei der Bürgermeisterwahl: Annette Hansen lässt sich als Gegenkandidatin zu Vinzenz Grieshaber aufstellen! Doch Vinzenz kämpft mit harten Bandagen. Er will kurzerhand die Hütte von Nelly und Pawel abreißen lassen, um den Wald zu Bauland für seine Wähler zu machen – und er bietet Nellys Mutter sogar noch einen Job bei den Bauarbeiten an.
Die Sache scheint verloren – da taucht ein legendäres Fabelwesen im Wald von Waldau auf ...
Besetzung und Stab
Buch: | Sebastian Andrae |
Regie: | Andreas Morell |
Regie: | Berno Kürten |
Regie: | Frauke Thielecke |
TV-Wiederholungen
- 29.03.2015 | 10:03Uhr | DasErste
- 01.11.2015 | 08:35Uhr | DasErste
- 17.12.2016 | 06:00Uhr | RBB
- 28.02.2019 | 13:40Uhr | KiKa
- 04.11.2019 | 05:30Uhr | HR
- 06.12.2019 | 15:30Uhr | RBB
- 05.04.2020 | 09:00Uhr | DasErste
- 08.04.2023 | 06:50Uhr | MDR
Spielfilm Deutschland 2020
Die 34-jährige Swantje hat allen Grund, selbstbewusst zu sein: Ohne sie geht auf dem beschaulichen Flugplatz ihres Vaters Hauke in Büsum nichts. Swantje repariert die in die Jahre gekommenen Maschinen und organisiert den Post- und Passagierbetrieb. Nur selbst zu fliegen, traut sich die passionierte Pilotin seit einer traumatischen Bruchlandung mit ihrer geliebten Cessna nicht mehr.
Das ist für den Flugbetrieb ein existenzielles Problem, denn ihr 57-jähriger Vater sollte wegen seines Grauen Stars die Fliegerei sein lassen. Solange kein Ersatz gefunden ist, steigt er aber ins Cockpit. Wie ein Geschenk des Himmels erscheint es da, als Haukes "verlorener" Sohn Sönke überraschend mit seinem schnittigen Flieger namens "Suse" einschwebt. Er wäre sogar bereit, sein Pilotenleben im fernen Sibirien mitsamt eigener Fluglinie zum Wohle der Familie aufzugeben.
Selbstlos ist Sönke aber nicht. Swantje findet heraus, dass ihr Bruder in finanziellen Schwierigkeiten steckt. Umso schmerzhafter ist es für sie, dass ausgerechnet dieser unzuverlässige Abenteurer alles bekommen soll, wofür sie jahrelang geschuftet hat. Sogar den Flugplatz würde Sönke verpfänden, um seine geliebte "Suse" nicht zu verlieren. Swantje bleibt jedoch Swantje und gibt mitnichten kampflos auf.
Diese Sendung ist online first ab 4. November 2020 in der ARD-Mediathek verfügbar.
Den zweiten Film der neuen Reihe zeigt Das Erste am 13. November 2020: "Die Küstenpiloten – Mütter und Töchter".
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Swantje Hansen | Nadine Boske |
Hauke Hansen | Jan-Gregor Kremp |
Sönke Hansen | Hannes Wegener |
Jule Hansen | Marta Laubinger |
Matilda Buchan | Susanne Schäfer |
Guido Eversburg | Jonas Laux |
Fenja Fensen | Anja Antonowicz |
Kalle Kröger | Uwe Rohde |
Wiebke Eversburg | Laura Uhlig |
Merle Plietsch | Anna Lena Graff |
Braut | Heidrun Fiedler |
Freundin der Braut | Diana Ebert |
Bräutigam | Michael del Coco |
Junge | Moritz Ahlrichs |
Enno Braaksen | Leonard Seyd |
Lena Fritten | Ruby M. Lichtenberg |
Musik: | Hansjörg Kohli |
Musik: | Dominik Giesriegl |
Kamera: | Sonja Rom |
Buch: | Marcus Hertneck |
Regie: | Kerstin Ahlrichs |
Spielfilm Deutschland 2020
Swantje versteht manchmal die Welt nicht mehr: Als Mechanikerin, Pilotin und Juniorchefin in Personalunion wuppt sie den in die Jahre gekommenen Flugplatz ihres Vaters Hauke. Ihren "großen" Bruder Sönke hat Swantje aus ernsten Schwierigkeiten geholfen und als alleinerziehende Mutter ist sie für die zwölfjährige Jule voll da. Und doch dankt ihr niemand so recht.
Ganz im Gegenteil: Swantjes Vater baut bei der Unternehmensnachfolge eigentlich allein auf den unzuverlässigen Sönke, der sich gerne ins gemachte Nest setzen möchte, und ihre frühpubertierende Tochter probt den Aufstand. Um sich auch noch mit ihrer Mutter auseinanderzusetzen, fehlen Swantje Kraft und Nerv. Britta kommt nach ganzen 20 Jahren zu Besuch bei ihrer Familie, die sie einst für eine neue Liebe verlassen hatte. Am liebsten würde Swantje den Kontakt auf das Nötigste beschränken, zumal Notarielles für den Flugplatz zu regeln ist.
Britta möchte sich aber endlich mit ihrer zutiefst verletzten Tochter aussöhnen. Schon bald erkennt Swantje, dass es ihre Mutter ernst meint – und sie ihr durchaus helfen kann. Als Jule sich bei einer Abenteuerwanderung der Junior-Rangers durchs Wattenmeer in Gefahr bringt, erfährt Swantje erstmals, dass sie sich auf alle anderen der Hansens verlassen kann.
Diese Sendung ist online first ab 11. November 2020, 20:15 Uhr in der ARD-Mediathek verfügbar.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Swantje Hansen | Nadine Boske |
Hauke Hansen | Jan-Gregor Kremp |
Sönke Hansen | Hannes Wegener |
Jule Hansen | Marta Laubinger |
Britta | Sabine Vitua |
Matilda Buchan | Susanne Schäfer |
Guido Eversburg | Jonas Laux |
Fenja Fensen | Anja Antonowicz |
Kalle Kröger | Uwe Rohde |
Wiebke Eversburg | Laura Uhlig |
Janne | Monika Wegener |
Ralf Klingenberg | Oliver Törner |
Notar Emmrich | Harald Burmeister |
Lena Fritten | Ruby M. Lichtenberg |
Junge | Moritz Ahlrichs |
Musik: | Hansjörg Kohli |
Musik: | Dominik Giesriegl |
Kamera: | Sonja Rom |
Buch: | Sebastian Bleyl |
Buch: | Marcus Hertneck |
Regie: | Kerstin Ahlrichs |
Die Transformation der deutschen Wirtschaft stockt. In Magdeburg und im Saarland werden einst gefeierte Chipfabriken vorerst nicht gebaut. Die Stahlbranche zweifelt am grünen Umbau und der Wirtschaftsminister lanciert Investitionsprogramme, für die er in der Ampel keine Mehrheit hat. Wie geht es weiter bei der Modernisierung der deutschen Wirtschaft?
Autor: Jannik Pentz
Gast: Anke Rehlinger, Ministerpräsidentin Saarland, SPD
Die deutschen Geheimdienste warnen: Russland sehe Deutschland als Feind. Es drohe gar ein Angriff auf NATO-Territorium innerhalb der kommenden fünf bis acht Jahre. Wie verlässlich sind diese Warnungen, wie ist es um die Zeitenwende in Deutschland bestellt und um die Bundeswehr?
Autor: Torben Ostermann
Gast: Friedrich Merz, Parteivorsitzender CDU
Im "Bericht aus Berlin Extra" auf den Social-Media-Kanälen der Tagesschau spricht Anna Engelke mit dem Sicherheitsexperten Christian Schweppe.
800 000 Fahrzeuge überquerten in diesem Sommer die Meerenge zwischen Algeciras und Tanger. Heimkehrer, die in Europa leben und arbeiten und jeden Sommer in ihrer Heimat Marokko zurückkehren.
"Heimat" ist für sie ein komplizierter Begriff, denn sie leben mit mehreren "Heimaten" im Herzen. Die Reportage lebt vom Kontrast: zwischen Moderne und Tradition, zwischen denen, die es alljährlich in ihre Heimat zurück zieht und Menschen, die aus Marokko weg wollen und dafür ihr Leben riskieren. Ein Roadmovie: von Madrid nach Casablanca im Auto.
TV / Livestream
- 27.10.2024 | 18:30 Uhr | DasErste
TV-Wiederholungen
- 28.10.2024 | 04:45Uhr | DasErste
Spielfilm Neuseeland 2021
Das Brokenwood Health Retreat verspricht "Digital Detox" für Workaholics und andere Gestresste – ganz ohne kulinarische Laster und nach strengen Routinen. Als die vitale Mittdreißigerin Joy McNair tot im Dampfbad gefunden wird, deutet einiges auf ein Verbrechen hin. Das Ermittlertrio Shepherd, Sims und Breen setzt bei der Klinikleitung an. Die Inhaberin Fleur Masson muss sich nicht nur um den guten Ruf ihres Hauses sorgen.
Auch ihre Nähe zum Opfer, das ihren eifersüchtigen Mann Gren vor kurzem für sie verlassen hat, bringt die geschäftstüchtige Health-Unternehmerin in ernste Probleme. Als Shepherd und Breen zudem einen Streit zwischen Gren und anderen Gästen belauschen, erscheint das Beziehungsgeflecht noch komplexer: Drei Damen entpuppen sich als Schwestern der Toten, die nach Jahren der Funkstille wohl kaum zufällig zur gleichen Zeit in der Schönheitsklinik gewesen sein dürften! Zwischen Lachyoga und Astralreisen versuchen Shepherd und sein Team, die wahren Zusammenhänge herauszufinden – und erfahren mehr als nur ein Geständnis.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
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Mike Shepherd | Neill Rea |
Kristin Sims | Fern Sutherland |
Detective Constable Breen | Nic Sampson |
Gina Kadinsky | Cristina Serban Ionda |
Detective Constable Daniel Chalmers | Jarod Rawiri |
Mrs Marlowe | Elizabeth McRae |
Frodo | Karl Willetts |
Kimberly Mason | Zara Cormack |
Joy McNair | Sia Trokenheim |
Kitty | Luanne Gordon |
Danni | Michelle Blundell |
April | Tania Anderson |
Fleur Masson | Miriama Smith |
Gren | Glen Drake |
Simon | Johnny Barker |
Ella | Jen Huang |
Sue | Aruna Po-Ching |
Maddy | Jess Hong |
Paul | Edward Peni |
Musik: | Joel Haines |
Kamera: | Marty Smith |
Kamera: | Drew Sturge |
Buch: | Sarah-Kate Lynch |
Regie: | Aidee Walker |
TV / Livestream
- 27.10.2024 | 21:45 Uhr | DasErste
TV-Wiederholungen
- 28.10.2024 | 02:50Uhr | DasErste
„Die Unvereinigten Staaten“ – Politikwissenschaftler Stephan Bierling zum US-Wahlkampf:
Kamala Harris und ihr republikanischer Gegner Donald Trump pumpen Millionen Dollar in Wahlwerbung, um die letzten unentschlossenen Wähler im US-Präsidentschafts-Wahlkampfs zu erreichen. In den sogenannten Swing States, allen voran Pennsylvania, kommt es auf jede einzelne Stimme an. Doch beide Lager stehen sich unversöhnlich gegenüber. Nur wenige Wähler sind bereit, das Lager zu wechseln. In seinem Buch „Die Unvereinigten Staaten“ untersucht der Politikwissenschaftler Stephan Bierling, wie die Polarisierung alle Bereiche der amerikanischen Gesellschaft erfasst hat, die Medien, die politischen Institutionen und die Menschen selbst. Das Prinzip der Checks and Balances, das in der US-Politik immer für Ausgleich und Kompromisse gesorgt hat, sagt Bieling, greift nicht mehr. Stattdessen schürt insbesondere der ehemalige Präsident Donald Trump Hass auf den gegnerischen Block, verachtet offen demokratische Werte. Diese Haltung gefährdet die US-Demokratie, sagt Daniel Benjamin, Journalist und Leiter der American Academy in Berlin. Benjamin fürchtet, dass ein Sieg der Kandidatin Kamala Harris Gewaltausbrüche im republikanischen Block auslösen könnte. Und dass Trump, falls er Präsident wird, seine Ankündigung wahrmacht und mit Militär und der US-Nationalgarde gegen seine politischen Gegner vorgeht. Stephan Bierling und Daniel Benjamin sind sich einig: Die Wahl 2024 ist eine Schicksalswahl, für Amerika und die ganze Welt.
Autorin: Hilka Sinning
Fenster zur Welt: Start des Dokumentar- und Animationsfilmfestivals DOK Leipzig : Am kommenden Montag beginnt das 67. Dokumentarfilmfestival in Leipzig. Zwei Filme stechen heraus: „Maydegol“ bekam vor zwei Jahren auf dem DOK.fest München einen Preis für das beste Dokumentarfilmprojekt und läuft jetzt in der Reihe „Young Eyes“. Die iranische Künstlerin Sarvnaz Alambeigi erzählt darin die Geschichte einer junge Afghanin, die mit ihrer Familie im Exil im Iran lebt und davon träumt, Profiboxerin zu werden. „Marching in the Dark“ des indischen Regisseurs Kinshuk Surjan beschreibt das Schicksal einer jungen Witwe. Ihr Mann, ein Landwirt, hat sich das Leben genommen, sie bleibt mit zwei Kindern und hohen Schulden zurück. Es ist kein Einzelschicksal: In Indien haben innerhalb von zwanzig Jahren mehr als 400.000 Bauern aus finanziellen Gründen Suizid begangen, staatliche Hilfe für deren Frauen und Kinder gibt es nicht. Sowohl im Iran als auch in Indien ist es nicht leicht, Filme über politische Missstände zu machen. Alambeigi und Surjan finden in ihren Dokumentationen einen überzeugenden künstlerischen Ansatz, sich den schwierigen Lebenssituationen junger Frauen in diesen Ländern zu nähern.
Autorin: Petra Böhm
Alexej Nawalnys Vermächtnis: Autobiografie „Patriot": „Mir war von Anfang an bewusst, dass ich lebenslang im Gefängnis sitzen werde – entweder für den Rest meines Lebens oder bis zum Lebensende dieses Regimes.“ Das schreibt Alexej Nawalny im Epilog seiner Autobiografie, die in dieser Woche weltweit erscheint und schlicht „Patriot“ heißt. Wenige Wochen später ist er tot. Vergiftet nach Erkenntnissen des russischsprachigen Online-Mediums „The Insider“, das Hunderte offizieller Behördendokumente ausgewertet hat. Über drei Jahre lang saß Nawalny zuvor im Gefängnis, zuletzt im sibirischen Straflager Nr. 3 „Polarwolf“. Für eine halbe Stunde am Tag erhielt er einen Bleistift und durfte schreiben. „Gefängnis-Zen“ nennt Nawalny seine Versuche, unter den Bedingungen von strenger Isolation und Folter die Würde und auch den Humor nicht zu verlieren. Die hier entstandenen Notate, zusammen mit früheren Aufzeichnungen über seine Jugend in der Sowjetunion, die Illusionen einer demokratischen Transformation unter Gorbatschow und Jelzin, über seine Familie und über seinen Weg zum bekanntesten Oppositionellen Russlands, sind jetzt Zeugnis des Muts und der Kühnheit eines Menschen, der immer wieder wagte, das System Putins und seiner korrupten Oligarchen der Lächerlichkeit preiszugeben. Was diesen Mann so gefährlich machte, dass Putin ihn gleich zweimal vergiften ließ, und wie es für die Opposition in Russland nach seinem Tod weitergeht, darüber spricht "ttt" mit der Gründerin der Menschenrechtsorganisation „Memorial“ Irina Scherbakowa, mit Nawalnys Mitstreiter Leonid Wolkow und mit Igor Sadreev, dem Regisseur des Films „Becoming Nawalny“.
Autoren: Jens-Uwe Korsowsky, Rayk Wieland
Comeback nach 16 Jahren: The Cure veröffentlichen neues Album: Das darf man wirklich mal eine „Erscheinung" nennen: Wir reiben uns die Augen. Wenn am 1. November das neue Album von The Cure veröffentlicht wird, ist das nichts weniger als ein Wunder – an das niemand mehr geglaubt hat. 16 Jahre hatte es kein neues Album von The Cure gegeben. Einer Band, die in der ersten Phase ab Gründung 1979 zunächst jährlich makellose Musik herausbrachte. Manie und Depression – keine andere Band hat starke Gefühlsschwankungen so extrem in Musik umgesetzt wie The Cure. Mit ihrem neuen Album schließen sie an ihr düsterstes Meisterwerk „Disintegration" an. 1989 kam das heraus und der Schmerz war formvollendet: die dunkel wabernden Gitarren, das zarte Gesicht des Sängers Robert Smith, der auf dem Cover aus einem vertrockneten Blumenmeer aufblickte. Die Risse schließlich, die auf der Plattenhülle eingraviert waren und die man nur sah, wenn man die Pappe schräg gegen das Licht hielt. Das alles strahlte die morbide Stimmung von Vergänglichkeit und Schwermut aus, an deren Perfektionierung The Cure arbeiteten. Auf dem neuen Album „Songs of a Lost World" verarbeitet Robert Smith auch den Tod seines Bruders und weiterer Familienmitglieder. Nicht zufällig erscheint es an Allerheiligen, dem christlichen Fest, an dem Menschen auf den Friedhof gehen und der Toten gedenken. Es beginnt mit den Zeilen „This is the end of every song that we sing" und schließt mit dem "Endsong", herzzerreißend komponiert und gesungen. Robert Smith hat nun gleich zwei weitere neue Alben angekündigt, die bald folgen sollen. Das Interview und erste Hörproben vom neuen Album in "ttt".
Autor: Andreas Krieger
"Antichristie" von Mithu Sanyal
Die Queen ist tot. London liegt in Trauer. Nur in einem Writers` Room irgendwo in der Stadt fliegen die Gedanken. Dort versucht eine Handvoll Kreativer die Geschichten einer anderen Queen – der Krimi-Queen Agatha Christie – auf zeitgemäß zu trimmen.
Mittendrin befindet sich die deutsche Drehbuchautorin Durga. Die hat nicht nur gerade ihre Mutter verloren, sondern grübelt über die Folgen, die die indischen Wurzeln ihres Vaters für ihr Leben haben. Ein parapsychologischer Kniff katapultiert Durga ins London im Jahr 1906. Dort ist sie zwar immer noch indischer Abstammung, wird aber als Mann wiedergeboren. Diese Identität führt sie ins India House – eine Anlaufstätte für Inder und damit auch eine Enklave für indische Revolutionäre.
Mithu Sanyals zweiter großer Roman sprüht vor Aberwitz und Ironie – und ist randvoll gespickt mit spannendem Wissen über Britanniens Kolonialgeschichte. In India House begegnen der Protagonistin sowie den Leserinnen und Lesern die ganz realen Helden und Antihelden der indischen Befreiungsbewegung. Und irgendwann explodiert eine Bombe.
Ganz nebenbei verstrickt einen die Geschichte in moral-philosophische Überlegungen: Funktioniert Widerstand ohne Gewalt? Wie ungerecht ist der Kampf für Gerechtigkeit? Und darf man historische Verbrechen miteinander vergleichen? Sanyal gelingt ein fulminanter Ritt durch die Geschichte, durch Anti-Kolonialismus-Debatten und Agatha-Christie-Romane – gewürzt mit einer dicken Prise Britishness.
"Unser Ole" von Katja Lange-Müller
"Ja, ja, immer sind die Mütter schuld." Diesen Satz stellt Katja Lange-Müller ihrem neuen Roman voran. Darin verhandelt sie das Schicksal dreier Frauen und eines heranwachsenden Jugendlichen. Ihre Probleme führen immer wieder in die Kindheit.
Ein Landhaus im Berliner Umland. Elvira kümmert sich dort um ihren Enkel Ole. Der ist zwar schon ein Jugendlicher mit erwachenden sexuellen Bedürfnissen, aber auf Grund einer geistigen Einschränkung kindlich zurückgeblieben. In diese Gemeinschaft zieht Elviras Bekannte Ida ein. Bevor sie sich an ihr neues WG-Leben so richtig gewöhnen können, passiert ein tragisches Unglück. Wer ist schuld? Und was treibt Oles Mutter Manuela um, die ihr Kind als Säugling zurückgelassen hat?
In "Druckfrisch" berichtet Katja Lange-Müller von ihrem eigenen schwierigen Verhältnis zu ihrer Mutter, einer SED-Politikerin in der DDR, und von ihrer Zeit als Hilfsschwester in der geschlossenen Psychiatrie. Auch diese Erfahrungen sind in ihren neuen Roman eingeflossen, der von der komplizierten Liebe zwischen Mutter und Tochter erzählt und nach und nach eine schauderhafte Familien-Geschichte enthüllt.
Empfehlung von Denis Scheck: "Mythos Nationalgericht" von Alberto Grandi
Der italienische Wirtschaftshistoriker Alberto Grandi räumt auf mit dem weitverbreiteten Kinderglauben, wonach die Urpfeiler der italienischen Küche jahrhunderte-, ja sogar jahrtausendealte kulinarische Traditionen sind.
"Alberto Grandi hat mit einigen ketzerischen Fragen in Italien einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Besitzen die berühmten "Spaghetti carbonara" nicht auffallend große Ähnlichkeit mit dem amerikanischen Frühstück Speck und Eier? Und überhaupt: Wurde die vermeintlich echte italienische Küche nicht erst von aus ihrer bettelarmen Heimat ausgewanderten Italienern in den USA erfunden? Stammt der heutige Parmesan vielleicht eher aus Wisconsin als aus Parma? Wie jungfräulich ist das italienische Olivenöl? Was hat das pro Liter zwischen 400 und 1500 Euro kostende köstliche Nischenprodukt Aceto balsamico tradizionale mit der Massenware Aceto balsamico di Modena zu tun? Und heißt die authentischste italienische Spezialität vielleicht nicht doch Nutella?
Sein Buch ist eine köstliche Spurensuche und erschöpft sich keineswegs in harmloser Kulinarik. Grandis Fragen besitzen durchaus politische Relevanz, berühren sie doch die heiß geführten Debatten um Identitätspolitik, was uns ausmacht und definiert, wer wir sind und wer wir sein wollen. Also vertrauen Sie mir, ich weiß, was ich tue, und lesen Sie 'Mythos Nationalgericht' von Alberto Grandi, erschienen in der deutschen Übersetzung von Andrea Kunstmann."
Top Ten und "Druckfrisch"-Musiker des Monats
Außerdem in "Druckfrisch": Musik von Alexander von Schlippenbach, dem deutschen Urvater des Freejazz, und Denis Schecks erfrischend pointierte Revue der "Spiegel"-Bestsellerliste, diesmal Belletristik.
Spielfilm Frankreich/Italien 1988
Die beiden Apnoetaucher Jacques und Enzo, die sich ohne Druckluftflasche selbst in gefährlichste Wassertiefen wagen, kennen sich seit Kindheitstagen. Während der verschlossene Jacques für sich nach Herausforderungen sucht und das Schwimmen mit Delfinen liebt, nutzt der extrovertierte Enzo seine Passion für eine einzigartige Sportkarriere.
Auf der Höhe seines Ruhms möchte sich der vielfache Weltmeister mit dem einzigen Rivalen messen, der ihn noch zu bisher unvorstellbaren Spitzenleistungen treiben kann. Als Enzo seinen Kindheitsfreund nach Sizilien einlädt, nimmt dieser die Herausforderung an. Auch nach dem Wettbewerb geht die besessene Rekordjagd weiter. Beide pushen sich in Tiefen, die für den menschlichen Körper als tödlich gelten. Obwohl Jacques seinen Vater als Kind bei einem Tauchunfall verloren hat und seine Freundin Johana ein Baby von ihm erwartet, kann er dem unheilvollen Rausch der Tiefe nicht widerstehen ...
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Johana | Rosanna Arquette |
Jacques Mayol | Jean-Marc Barr |
Enzo Molinari | Jean Reno |
Dr. Laurence | Paul Shenar |
Novelli | Sergio Castellitto |
Onkel Louis | Jean Bouise |
Roberto | Marc Duret |
Priester | Andreas Voutsinas |
Bonita | Valentina Vargas |
Duffy | Griffin Dunne |
Mama | Alessandra Vazzoler |
Alfredo | Patrick Fontana |
Sally | Kimberley Beck |
Chef | Geoffroy Carey |
Jacques (jung) | Bruce Guerre-Berthelot |
Enzo (jung) | Gregory Forstner |
Musik: | Eric Serra |
Kamera: | Carlo Varini |
Buch: | Luc Besson |
Buch: | Robert Garland |
Regie: | Luc Besson |
Spielfilm Neuseeland 2021
Das Brokenwood Health Retreat verspricht "Digital Detox" für Workaholics und andere Gestresste – ganz ohne kulinarische Laster und nach strengen Routinen. Als die vitale Mittdreißigerin Joy McNair tot im Dampfbad gefunden wird, deutet einiges auf ein Verbrechen hin. Das Ermittlertrio Shepherd, Sims und Breen setzt bei der Klinikleitung an. Die Inhaberin Fleur Masson muss sich nicht nur um den guten Ruf ihres Hauses sorgen.
Auch ihre Nähe zum Opfer, das ihren eifersüchtigen Mann Gren vor kurzem für sie verlassen hat, bringt die geschäftstüchtige Health-Unternehmerin in ernste Probleme. Als Shepherd und Breen zudem einen Streit zwischen Gren und anderen Gästen belauschen, erscheint das Beziehungsgeflecht noch komplexer: Drei Damen entpuppen sich als Schwestern der Toten, die nach Jahren der Funkstille wohl kaum zufällig zur gleichen Zeit in der Schönheitsklinik gewesen sein dürften! Zwischen Lachyoga und Astralreisen versuchen Shepherd und sein Team, die wahren Zusammenhänge herauszufinden – und erfahren mehr als nur ein Geständnis.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Mike Shepherd | Neill Rea |
Kristin Sims | Fern Sutherland |
Detective Constable Breen | Nic Sampson |
Gina Kadinsky | Cristina Serban Ionda |
Detective Constable Daniel Chalmers | Jarod Rawiri |
Mrs Marlowe | Elizabeth McRae |
Frodo | Karl Willetts |
Kimberly Mason | Zara Cormack |
Joy McNair | Sia Trokenheim |
Kitty | Luanne Gordon |
Danni | Michelle Blundell |
April | Tania Anderson |
Fleur Masson | Miriama Smith |
Gren | Glen Drake |
Simon | Johnny Barker |
Ella | Jen Huang |
Sue | Aruna Po-Ching |
Maddy | Jess Hong |
Paul | Edward Peni |
Musik: | Joel Haines |
Kamera: | Marty Smith |
Kamera: | Drew Sturge |
Buch: | Sarah-Kate Lynch |
Regie: | Aidee Walker |
TV / Livestream
- 27.10.2024 | 21:45 Uhr | DasErste
TV-Wiederholungen
- 28.10.2024 | 02:50Uhr | DasErste
800 000 Fahrzeuge überquerten in diesem Sommer die Meerenge zwischen Algeciras und Tanger. Heimkehrer, die in Europa leben und arbeiten und jeden Sommer in ihrer Heimat Marokko zurückkehren.
"Heimat" ist für sie ein komplizierter Begriff, denn sie leben mit mehreren "Heimaten" im Herzen. Die Reportage lebt vom Kontrast: zwischen Moderne und Tradition, zwischen denen, die es alljährlich in ihre Heimat zurück zieht und Menschen, die aus Marokko weg wollen und dafür ihr Leben riskieren. Ein Roadmovie: von Madrid nach Casablanca im Auto.
TV / Livestream
- 27.10.2024 | 18:30 Uhr | DasErste
TV-Wiederholungen
- 28.10.2024 | 04:45Uhr | DasErste