Programm und Videos
Spielfilm Deutschland 2008
Ernst Schmitt, kamerascheuer Workaholic und Chef eines multinationalen Lebensmittelkonzerns, ist nicht mehr der Jüngste. Nach seiner schweren Herzoperation bittet seine besorgte Schwester Waltraud den erfolgsverwöhnten Unternehmer, sich doch endlich aus dem aktiven Geschäftsleben zurückzuziehen. Auch sein umtriebiger Neffe Marc kann es kaum erwarten, dass der Onkel ihm die Firmenleitung überträgt – doch dem ist nicht wohl bei diesem Gedanken.
Als Marc eine unrentabel gewordene Schokoladenfabrik im Sauerland schließen will, wird Ernst misstrauisch. Die Patrizia-Werke wurden schließlich von Vater Schmitt gegründet und bilden die Keimzelle des Weltkonzerns. Unter dem Vorwand, zur Kur zu fahren, macht Ernst sich mit seinem Chauffeur Hubert auf, um im Sauerland nach dem Rechten zu sehen. Damit man ihm nichts vormachen kann, lässt er sich inkognito als Fahrer in seiner eigenen Fabrik anstellen. Während Hubert als vermeintlicher Millionär auf Kurzurlaub die Puppen tanzen lässt, muss Ernst für den Betriebschef Gräber Koffer schleppen.
Dabei taucht der Beinahe-Rentner tief in die Welt seiner Jugend ein. Doch er kommt auch einer Intrige auf die Spur: Gräber – von seinen Angestellten sarkastisch "Toten-Gräber" genannt – will den Betrieb bewusst gegen die Wand fahren, denn für den Verkauf des Firmengrundstücks winkt ihm eine fette Provision. Doch die Firma ist noch nicht verloren. Die patente Personalchefin Patrizia Mattusch, Enkelin von Ernsts altem Meister Willi, wüsste einen Weg zur Rettung. Es wird Zeit, dass Ernst die Tarnung aufgibt und sich von seiner "Schokoladenseite" zeigt.
Unter der Regie von Manfred Stelzer brilliert Götz George in einer Paraderolle als schroffer Firmenchef mit Herz am rechten Fleck. Karl Kranzkowski harmoniert in der Rolle des treuen Chauffeurs großartig mit George, die charismatische Fassbinder-Schauspielerin Irm Hermann und der wandlungsfähige Ludger Pistor runden das Ensemble ab.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Ernst Schmitt | Götz George |
Chauffeur Hubert Ollerbeck | Karl Kranzkowski |
Patrizia Mattusch | Jule Böwe |
Waltraud Schmitt-Lombard | Irm Hermann |
Miranda Sotschmann | Astrid Meyerfeldt |
Stefan Gräber | Pierre Besson |
Marc Schmitt-Lombard | Ludger Pistor |
Willi Mattusch | Rudolf Wessely |
Bildjournalist Retzer | Wilfried Hochholdinger |
Christensen | Andreas Laurenz Maier |
Prof. Zügli | Wolfgang Rüter |
Hans | Hermann Krupp |
Musik: | Lutz Kerschowski |
Musik: | Danny Dziuk |
Kamera: | Marco Uggiano |
Buch: | Stefan Cantz |
Buch: | Jan Hinter |
Regie: | Manfred Stelzer |
Spielfilm Deutschland 2018
Für Inselärztin Filipa droht das neue Glück auf Mauritius zu platzen. Es ist nicht leicht für sie, dass Dr. Daniel Bucher für seine totgeglaubte Frau da sein muss, die nach acht Jahren überraschend zurückgekehrt ist. Jenny, die damals bei einem Arztauslandseinsatz schwer verunglückt ist, leidet unter Amnesie. Ihr Betreuer, der angesehene Arzt und Klinikbetreiber Dr. Marius Mantler, ist überzeugt, dass sie in ihr früheres Leben zurückkehren muss, damit die Erinnerung wiederkommt. Leicht ist das jedoch nicht.
Tochter Isabelle, für die Filipa schon fast eine Ersatzmama geworden ist, tut sich schwer mit ihrer leiblichen Mutter. Daniel steckt in einem Dilemma, das ihn verzweifeln lässt: Einerseits muss er Jenny aufnehmen, andererseits will er Filipa nicht verlieren. Auch Filipa ist schwer geschockt: Ausgerechnet jetzt, als sie sich endlich auf eine Beziehung einlassen kann, soll sie komplett loslassen – ohne zu wissen, wie es weitergeht.
Zum Nachdenken bleibt in der sonst so beschaulichen Inselpraxis aber keine Zeit: Erst muss Filipa eine junge Frau nach einem Bootsunfall retten, dann braucht der schwer erkrankte Hoteldirektor a.D. Kulovits ihre volle Aufmerksamkeit und schließlich macht ihr Dr. Mantler, der auf Mauritius eine neue Klinik bauen möchte, ein verlockendes Angebot. Ihr Können als Chirurgin muss Filipa unter Beweis stellen, als Jenny in akute Lebensgefahr gerät.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Filipa Wagner | Anja Knauer |
Daniel | Tobias Licht |
Direktor Kulovits | Helmut Zierl |
Mike | Tyron Ricketts |
Emi | Dennenesch Zoudé |
Jenny | Inez Bjørg David |
Isabelle | Sarah Warth |
Labortechnikerin Sarah | Anne Bolik |
Dr. Mantler | Friedrich von Thun |
Musik: | Philipp Fabian Kölmel |
Kamera: | Felix Poplawsky |
Buch: | Maja Brandstetter |
Buch: | Wolfgang Brandstetter |
Regie: | Peter Stauch |
Wer sich erinnert, ist dankbar für die Meinung der Anderen!
Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer,
„Mist, das hab ich vergessen.“ (mit Geste) Wieder was vergessen. Das ist menschlich, allzu menschlich. Da habe ich Namen von alten Bekannten nicht parat. Oder ich merke bei dem, was Jugendliche in der Schule lernen: Ah, das habe ich auch mal gelernt. Aber leider habe ich es wieder vergessen. Das eigene Vergessen kann lästig sein. Manchmal gehört es zu einer Demenzerkrankung. Manchmal verlieren wir auch so den Überblick. Und zugleich gibt es ein gnädiges Vergessen, wenn sich andere nicht an das erinnern, was ich schon mal vertreten oder gemacht habe. Aber es gibt auch ein kollektives Vergessen. Wenn etwa vergessen wird, wie sehr wir in unserem Land auf die Hilfe anderer angewiesen waren.
Auch in meiner Kirche und ihren katholischen Traditionen gibt es ein Vergessen. – Ich sehe schon viele Freunde lachen. Da werden einige jetzt einwenden: Was? Die katholische Kirche? Die kannst Du vielleicht vergessen. Aber ansonsten heben die doch alles auf und bauen Tradition auf Tradition. Denen täte es mal ganz gut, wenn sie auch mal Dinge verabschieden und vergessen könnten! – Klar, ich weiß schon. Aber auch in der Kirche gibt es tatsächlich ein bedauerliches Vergessen. Das gilt z.B. für lange bewährte, vielfältige Formen, in denen die Gemeinden der ersten Jahrhunderte gemeinsam beraten und die Belange der Gemeinschaft entschieden haben. Das gilt für Formen des gemeinsamen Beratens und Entscheidens in Klöstern. Das gilt auch für das Bewusstsein dafür, dass alle Menschen mit ihren Gaben und ihrer Würde Wichtiges beizutragen haben – nicht nur Priester und Bischöfe. Im Miteinander von Menschen gibt es auch in der katholischen Kirche viele Dinge, die leider in Vergessenheit geraten sind. Sie müssen derzeit mühselig wieder ins Gedächtnis gerufen und neu gelernt werden. Auf diesen Weg hat sich die katholische Kirche in den letzten Wochen bei ihrer Weltversammlung, der „Weltsynode“, eingelassen und sie sucht nach den Formen gemeinsamen Beratens – und Entscheidens! –, Formen, die leider als Kultur des Miteinanders in Vergessenheit geraten sind. Fertig ist sie mit dieser Suche sicher noch nicht.
Ich kann schon verstehen, wenn viele auf diese Kirche mit ihren Traditionen auf der einen und mit ihrer Vergesslichkeit auf der anderen Seite mit Skepsis schauen. Aber ich sage auch: Täuschen Sie sich nicht darüber, wie schnell auch in anderen Bereichen grundlegende Errungenschaften einfach vergessen werden: Wenn etwa in vielen westlichen Ländern der große Wert demokratischer Strukturen vergessen wird. Wenn auch in unserem Land vergessen wird, wie miserabel und beengend das Leben in den Diktaturen unserer jüngeren Geschichte war. Wenn vergessen wird, wie schnell der Schutz von Minderheiten und Andersdenkenden in unserem Land weggewischt wurde – von denen, die behaupten, sie wären die Stimme der einfachen Leute.
Was meine Kirche derzeit erst wieder allmählich lernen und wiederentdecken muss, in dem Bemühen um Mitgestaltung durch alle Menschen, in einer Kultur des Miteinanders und in synodalen Strukturen, das findet sich als Herausforderung auch in anderen Teilen des gesellschaftlichen Lebens.
Zu dieser Kultur der Mitbestimmung gehört nicht nur, dass jeder und jede die Möglichkeit bekommt, seine und ihre Position einzubringen. Es gehört auch dazu, dass ich es für möglich halte, dass andere Menschen mir etwas zu sagen haben könnten. Wer sich erinnert, der ist dankbar für die Meinung der Anderen! Denn auch das wäre eine Erinnerung wert: dass jeder und jede von uns schon häufiger falsch gelegen hat. Dass ich kleinlaut eingestehen musste: Da hast du selbst falsch gelegen!
So ein Gedächtnis, so eine Erinnerung wünsche ich uns. Denn wer sich erinnert, auch schon falsch gelegen zu haben, der schreit nicht rum und ist froh, wenn möglichst viele gemeinsam überlegen.
Ich wünsche ihnen – und mir – gute Erinnerung!
Spielfilm Deutschland 2016
Die Monstranz mit der Reliquie des St. Magnus, deren Raub Kluftinger als junger Polizist nicht verhindern konnte, kehrt endlich in die Heimat zurück. Dass Lodenbacher ausgerechnet Maier damit beauftragt, bei der Ausstellungseröffnung für die Sicherheit des Allgäuer Schutzpatrons zu sorgen, trifft Kluftinger tief. Er hätte die Blamage von damals gern selbst ausgebügelt, muss aber stattdessen den Mord an einer alten Frau aufklären. Doch Kluftinger wäre nicht Kluftinger, wenn er nicht merken würde, dass der Mord an der alten Frau Zahn mit der Monstranz und deren Sicherheit in Verbindung steht.
Alles deutet darauf hin, dass Frau Zahn einen Schuppen des alten Sägewerks ausgerechnet an die Bande vermietet hatte, die den erneuten Raub der Monstranz plant. Kluftinger erhofft sich in dieser Situation Hilfe von Heinz Rösler, einem der Kunstdiebe von damals, der heute in Wien im Gefängnis sitzt. Mit Maier fliegt er nach Wien, nicht ahnend, dass Sandy sie über Nacht beim österreichischen Polizeikollegen Valentin Bydlinski einquartiert hat. Bydlinksi, der ganz offenbar ein ausgewachsenes Messie-Problem hat, räumt zwar großzügig sein Schlafzimmer für Kluftinger und Maier, doch die beiden müssen sich ein Bett teilen.
Bei einem Gespräch unter vier Augen wird Kluftinger von Rösler in die Kapelle von Roßhaupten gelotst, wo eine Kopie der Monstranz steht. In einer Bibel findet Kluftinger dort ein Foto, das ihn an den zweiten Kunstdieb von damals erinnert. Ganz offenbar weiß Rösler tatsächlich mehr über den geplanten, erneuten Raub der Monstranz, der ausgerechnet im Rahmen der großen Ausstellungseröffnung stattfinden soll. Doch dafür, dass er die Polizei vor Ort unterstützt, verlangt Rösler, ins Allgäu verlegt zu werden. Dass Rösler in diesem Spiel seine ganz eigenen Karten legen will, durchschaut Kluftinger erst später.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Kluftinger | Herbert Knaup |
Roland Hefele | Jockel Tschiersch |
Richard Maier | Johannes Allmayer |
Dr. Langhammer | Bernhard Schütz |
Rösler | Fred Stillkrauth |
Sandy Henske | Katharina Spiering |
Lodenbacher | Hubert Mulzer |
Erika Kluftinger | Margarete Gilgenreiner |
Bydlinski | Felix Römer |
Herbert Zahn | Karl Friedrich |
Georg Böhm | Christopher Nell |
Mang | Roman Kohnle |
Fräulein Uschi | Sushila Sara Mai |
Kluftinger (jung) | Julian Hackenberg |
Musik: | Richard Ruzicka |
Musik: | Dieter Schleip |
Kamera: | Stefan Ciupek |
Buch: | Stefan Holtz |
Buch: | Florian Iwersen |
Regie: | Lars Montag |
TV-Wiederholungen
- 03.11.2024 | 01:35Uhr | DasErste