Programm und Videos
Spielfilm Deutschland 2022
Unter rätselhaften Umständen ertrinkt der Restaurator Lukas Albrecht im Canale dei Marani in Venedig. Während der bequeme Commissario Santo keinen Ansatz für eine Straftat sieht, stößt sich die Witwe des Opfers an Details. Anna, die mit ihrem elfjährigen Sohn aus Wien anreist, glaubt nicht an einen Unfall: Ihr Mann hatte keinen Alkohol im Blut, kannte die Lagune und konnte schwimmen!
Als Anna von Lukas’ Auftraggeberin, der eleganten Leiterin eines Kunstmuseums, auf ein fehlendes Botticelli-Gemälde angesprochen wird, von dem ihr Mann eine Kopie angefertigt hat, wachsen ihre Zweifel. Eines glaubt sie sicher zu wissen: Lukas würde sich für kein Geld der Welt mit Kunsträubern einlassen! Um herauszufinden, was in der Nacht am Canale passiert ist, nimmt Anna eigene Nachforschungen mit Unterstützung des besten Freundes des Verstorbenen auf. Der Galerist Rafael möchte helfen, dass sie den Botticelli findet. Dieses Gemälde scheint die Polizei mehr zu interessieren als die Wahrheit über Lukas´ Tod.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Anna | Alwara Höfels |
Rafael | Christopher Schärf |
Paul | Filip Wyzinski |
Lukas | Roman Binder |
Carlo Gabato | Leonardo Nigro |
Federica | Katia Fellin |
Alexandra von Reuten | Julia Stemberger |
Santo | Rudy Ruggiero |
Schuster | Christian Körner |
Herr Lee | Hyun Wanner |
Laura | Christina Trefny |
Ansgar Baumgartner | Daniel Langbein |
Marco Hoyzer | Mario Canedo |
Krenek | Norbert Prammer |
Patient | Jörg Reifmesser |
Professorin Gymnasium | Elisabeth Leeb |
Museumswärterin | Chiara Casarella |
Federicas Vater | Ferdinando Chefalo |
Ältere Dame im Treppenhaus | Elfriede Pyrer |
Verkäuferin | Monica Caravello |
Kellner | Davide Bozzato |
Polizistin | Eleonora Arena |
Musik: | Robert Schulte Hemming |
Musik: | Jens Langbein |
Kamera: | Enzo Brandner |
Buch: | Stefan Wild |
Regie: | Johannes Grieser |
Guten Abend, meine Damen und Herren!
Es gibt Sätze, die vergisst man nicht. Sein ganzes Leben. Einen habe ich von einer befreundeten Nonne: „So wie jemand die Tür zu macht, so isser auch.“ Und wie Recht sie damit hat, habe ich nach der Schule auf einer Reise durch Kanada gemerkt. Da gab‘s in Vancouver eine Jugendherberge mit großen Schlafsälen. 19 andere Typen teilten mit mir dort in Doppelstock-betten einen Raum. Ans Durchschlafen war nicht zu denken. Ständig stand jemand auf, ging aufs Klo oder musste einen frühen Flug bekommen. Die einen gaben sich dabei Mühe, so wenig Geräusche wie möglich zu machen. Es gab aber auch welche, die mitten in der Nacht wie Elefanten durch den Saal trampelten und die Tür hinter sich zuknallten. Alle anderen wurden wach. Jedes Mal dachte ich: Ey, das gibt’s doch nicht. Wie kann man denn nur so sein?
Als ich diese Elefanten dann beim Frühstück sah, bewahrheitete sich der Spruch der Nonne: „So wie jemand die Tür zu macht, so isser auch.“ Wer die Tür nachts geknallt hatte, benahm sich auch beim Frühstück so, als wenn er alleine auf der Welt wäre. Rücksichtslos. Unsensibel. Es sind die kleinen Gesten, die verraten, wer und wie wir sind. Wer sie lesen kann, durchschaut, wie Menschen ticken. Eine menschliche Ureinsicht. „Wer im Geringsten treu ist, der ist auch im Großen treu; und wer im Geringsten ungerecht ist, der ist auch im Großen ungerecht.“ (Lk 16,10) Wer hat’s gesagt? Jesus natürlich! Ich musste bei einer besonderen Meldung über die Europameisterschaft genau daran denken.
Die rumänische Mannschaft hatte nämlich nach ihrem Ausscheiden ihre Kabine im Münchner Stadion pikobello hinterlassen. Keine Flaschen, kein Müll, alles glänzte sauber. Und auf einem Tisch in der Mitte liegt ein Brief. Ein DIN-A4-Blatt mit dem Emblem des rumänischen Fußballverbandes. Er ist in rumänischer und deutscher Sprache verfasst. Und er hat mich so berührt, dass ich ihn hier kurz zitieren möchte: „(…). Wir verlassen Deutschland mit dem Gefühl, dass wir für Rumänien alles gegeben haben, und sind dankbar für alles, was wir hier erlebt haben. Es war eine Ehre, Teil der großen Familie des europäischen Fußballs zu sein. Vielen Dank, dass Sie uns das Gefühl gegeben haben, zu Hause zu sein! (…). Die rumänische Nationalmannschaft.“
Was für eine schöne Geste! Kein Türen-Zuknallen nach der Niederlage im Turnier. Kein Fehler-Suchen bei anderen. Die rumänische Mannschaft verlässt den Raum mit Haltung. Sie hätten die Kabine nicht so sauber hinterlassen müssen. Sie hätten auch keinen Brief schreiben müssen. Mit dieser Geste hat sie aber meine Sympathie gewonnen, hat sie es geschafft, dass ich mich mit ihnen irgendwie auf einer Welle fühle, mich mit ihnen verbinde.
Es war nicht die einzige kleine Geste bei der EM. Es gab auch andere - problematische. Welche Werte und Haltungen haben Spieler, Mannschaften und Nationen dadurch gezeigt? Ich finde das wichtig zu fragen. Es entscheidet nämlich mit, wie wir uns als Menschen in Europa weiter entwickeln werden. Es sind die kleinen Gesten, die verraten, wer und wie wir sind – und wie wir gemeinsam leben wollen. In den eigenen vier Wänden und auch als große europäische Gemeinschaft.
Kommen Sie behütet durch die Nacht, hoffentlich ohne Tür-Knallen.
Spielfilm USA 1979/Spielfilm USA 2019
Vietnam, Ende der 60er-Jahre. Der Geheimdienst-Offizier Captain Willard ist nach Saigon versetzt worden und wartet, von Alkoholexzessen umnebelt, auf einen neuen Auftrag. Willard will unbedingt zurück in den Dschungel. Bei seiner ersten Rückkehr in die Heimat ist seine Ehe in die Brüche gegangen. Endlich erhält Willard den ersehnten Auftrag. Er soll einen hoch dekorierten Elitesoldaten finden und liquidieren. Es handelt sich um Colonel Kurtz, einen kultivierten und gebildeten Mann, dem eine Traumkarriere beim Militär bevorstand.
Trotzdem hat er sich mit seiner Einheit nach Kambodscha zurückgezogen, wo er sich als Alleinherrscher aufspielt. Ein kleines Patrouillenboot soll Willard in die Nähe des Einsatzortes bringen. Die Fahrt wird zum Albtraum. Colonel Kilgore soll Willard lediglich Begleitschutz geben. Doch als er erfährt, dass Lance B. Johnson an Bord ist, ein berühmter Surfer, lässt Kilgore mit einer Hubschrauber-Staffel ein ganzes Dorf ausradieren, damit seine Leute dort surfen können.
Beim nächsten Zwischenstopp an einem Versorgungsposten geraten Willard und seine Leute in einen Tumult, als einige Playboy-Bunnys zur Unterhaltung der Frontsoldaten eingeflogen werden. Die Soldaten des letzten Außenpostens, auf den das Boot trifft, stehen alle unter Drogen, der Kommandant ist unauffindbar. Endlich erreicht Willard den Zielort, eine Tempelstadt, in der Colonel Kurtz seine Schreckensherrschaft ausübt. Ein vollkommen durchgedrehter Fotograf nimmt Willard in Empfang. Bei einer Begegnung mit Colonel Kurtz stellt sich heraus, dass der längst mit Willard gerechnet hat ...
Francis Ford Coppolas „Apocalypse Now“ zählt zu den großen Klassikern des Films. Die visionäre Allegorie auf den Vietnamkrieg entstand nach Motiven von Joseph Conrads Roman „Herz der Finsternis“ und wurde mit zwei Oscars sowie mit dem großen Preis von Cannes ausgezeichnet. „Mein Film handelt nicht von Vietnam. Er ist Vietnam“, sagt Coppola, der die Sinnlosigkeit des Krieges mit einer Reihe von überwältigenden Bildern eingefangen hat.
Besetzung und Stab
Rolle | Darsteller |
---|---|
Colonel Kurtz | Marlon Brando |
Lieutenant Colonel Kilgore | Robert Duvall |
Captain Willard | Martin Sheen |
Jay Hicks "Chef" | Frederic Forrest |
George Phillips | Albert Hall |
Lance B. Johnson | Sam Bottoms |
Tyrone Miller "Clean" | Larry Fishburne |
Photojournalist | Dennis Hopper |
General R. Corman | G. D. Spradlin |
Colonel Lucas | Harrison Ford |
Musik: | Carmine Coppola |
Musik: | Francis Coppola |
Kamera: | Vittorio Storaro |
Buch: | John Milius |
Regie: | Francis Coppola |