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Tod für Olympia - Der Fall Birgit Dressel (3)

Luise Großmann als Birgit Dressel: Die Leichtathletin galt als große Olympia-Hoffnung 1988.
Luise Großmann als Birgit Dressel: Die Leichtathletin galt als große Olympia-Hoffnung 1988. | Bild: Radio Bremen / Paul Hartjens

Birgit Dressel bereitet sich in einem Trainingslager in Portugal auf die WM 1987 in Rom vor. Sie experimentiert dort mit einem neuen Anabolika-Medikament. Das Hantieren mit leistungsfördernden Mitteln ist nichts Ungewöhnliches. Für Birgit Dressel wird es immer mehr zum Erfolgsfaktor. An ihrer Seite beim Angriff auf die Weltspitze: ihr Trainer und Verlobter Thomas Kohlbacher und ihr Arzt Dr. Armin Klümper. 
Die Praxis des Sportmediziners in Freiburg beschäftigt fünf Ärzte. Sie alle sind eingeschworen auf die mitunter halbseiden anmutenden Behandlungsmethoden Klümpers. Sie stellen Blankorezepte aus, verabreichen Medikamente und Substanzen, deren Herkunft der "Wunderarzt" nicht offenlegt. Klümper wird dadurch reich und berühmt.
Von Januar 1986 bis April 1987 setzt Klümper mehr als 400 Spritzen bei Birgit Dressel. Nach Aussagen ihres Trainers und Lebensgefährten Thomas Kohlbacher nimmt sie außerdem Anabolika. Schon damals gelten die Präparate als Dopingmittel und sind eigentlich verboten. Allerdings gibt es kein Interesse daran, das Verbot ernsthaft durchzusetzen.
Zwei Tage im April 1987 sollen alles ändern. Beim Training bekommt Birgit nie gekannte Schmerzen an der Lendenwirbelsäule. Die Schmerzen werden trotz ärztlicher Behandlung unaushaltbar. Sie wird ins Uniklinikum Mainz eingeliefert und auf die Intensivstation verlegt. Ihre Werte verschlechtern sich immer mehr. Und niemand kann sagen, warum. Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen kämpfen um ihr Überleben.