Bio-/Filmografie Florian Cossen

Film: Das Lied in mir

Kurzvita

Florian Cossen
Florian Cossen | Bild: dpa

Am 3. Januar 1979 in Tel Aviv geboren, wächst Florian Cossen in Israel, Kanada, Spanien, Costa Rica und Deutschland auf. Er arbeitet zunächst als Regieassistent für Kino-, TV- und Werbeproduktionen, bevor er im Jahr 2002 sein Studium der szenischen Regie an der Filmakademie Baden- Württemberg in Ludwigsburg aufnimmt. Währenddessen entstehen mehrere Kurzfilme, u. a. "Wolfsnacht" in Co-Produktion mit dem Bayerischen Rundfunk und "L’Oubli" (Das Vergessen), gedreht in Montréal in Co-Regie mit dem frankokanadischen Regisseur Antonin Monmart und uraufgeführt auf dem Montréal World Film Festival 2006. Unterstützt durch Stipendien der Landesstiftung Baden-Württemberg ist Florian Cossen im Sommer 2005 Teilnehmer einer Masterclass für Filmproduktion an der University of California in Los Angeles und im Jahr 2006 für sechs Monate Gaststudent an der Universidad del Cine in Buenos Aires, Argentinien. Sein Spielfilmdebüt "Das Lied in mir" (BR/SWR) mit Jessica Schwarz und Michael Gwisdek in den Hauptrollen wurde nahezu vollständig in Buenos Aires gedreht und basiert auf in Argentinien durchgeführten Recherchen. Es ist gleichzeitig sein Abschlussfilm an der Filmakademie Baden-Württemberg.

Statement

»Bekanntlich ist alles immer eine Frage der Perspektive. Auch bei einem filmischen Debüt. Aus der Sicht eines deutschen Filmemachers, der als Kind im Ausland groß geworden ist, wollte ich die Geschichte einer jungen deutschen Frau erzählen, die eines Tages dahinter kommt, dass sie aus einem südamerikanischen Land stammt und einst eine Sprache sprach, an die sie sich heute nicht mehr erinnern kann. Auf der Suche nach der Wahrheit deckt sie das Geheimnis ihrer Familie auf und muss feststellen, dass ihr deutscher Vater sie 1980 aus Argentinien entführte.

Das ist die eine Seite des Dramas. Die weiteren haben mit den unterschiedlichen Perspektiven der anderen Beteiligten zu tun. Die Perspektive des deutschen Vaters, der damals für das Waisenmädchen nur das Beste wollte, der ihr in Deutschland, fern des Militärregimes, welches ihre Eltern umbringen ließ, ein Leben in Sicherheit und Freiheit ermöglichte. Die Perspektive der argentinischen Familie, denen für diese vermeintlich gute Tat gegen ihren Willen Enkelkind und Nichte geraubt wurde. Und die Perspektive des Polizisten, der seinen eigenen Vater bis heute nicht nach dessen Diktaturvergangenheit gefragt hat, da er die Konsequenz der Antwort scheut. Erst die Summe der Blickwinkel bildet die Zerrissenheit, mit der Maria zu kämpfen hat, und die ich mit dieser Geschichte ein Stück weit an den Zuschauer weitergeben wollte.«

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