Frieder Wittich, geboren 1974 in Stuttgart, ist bereits während seiner Schulzeit als Kameraassistent bei dem TV-Sender Sat.1 tätig. 1997 und 1998 ist er als Ko-Autor von Krystian Martinek und Neidhardt Riedel an den Drehbüchern zu zwei Folgen der Krimiserie "Ein starkes Team" beteiligt (Folgen: "Auge um Auge", "Mordlust"). 1998 nimmt er ein Regie-Studium an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) auf, das er sechs Jahre später erfolgreich abschließt. Sein studentischer Kurzfilm "Mosquito" (1999) erhält beim Arizona Film Festival den Reel Frontier Award; der Kurzfilm "Opus" (2002) wird beim Filmfestival Bayreuth preisgekrönt; zudem realisiert Wittich ab 2003 diverse Werbespots für namhafte Firmen. Mit der Coming-of-Age-Geschichte "13 Semester" legt Frieder Wittich 2009 seinen ersten abendfüllenden Spielfilm vor.
»Ich war gerade dabei, mein Studium an der Filmhochschule zu beenden und auf der Suche nach einem geeigneten Stoff für meinen Debütfilm, als mein Mitautor Oliver Ziegenbalg und ich auf die Idee kamen, einen Film über das Studium zu machen. Der Aufbruch in eine fremde Stadt, die anfängliche Unsicherheit, Studentenpartys, neue Freundschaften, unerreichbare Kommilitoninnen, Vordiplomstress, Sinnkrisen, die Fragen wer man ist, was man eigentlich vom Leben will, und wieso man sich jedes Mal wegen 30 Cent Unterschied die ungenießbare Pizza kauft, wenn man dann abends zehn Euro für Bier ausgibt. Und da wir gerade all das hinter uns hatten bzw. zum Teil noch mitten drin waren, lag das Thema für unseren Debütfilm plötzlich auf der Hand.
Unser Held Moritz "Momo" Volz ist gerne mal etwas verpeilt, des öfteren einfach faul und dazu immer auf dem letzten Drücker unterwegs. Er begeistert sich schnell für irgendwelche Ideen, allerdings geht seinem Elan genauso schnell wieder die Luft aus. Mal ist Momo unglücklich verliebt, mal zweifelt er an seinem Talent. Alles Dinge, die wohl jedem Studenten mehr oder weniger bekannt vorkommen. Kurz gesagt: In den meisten von uns steckt ein Stückchen Momo.
Und wie jeder Student trifft auch Momo Anfang 20 eine Entscheidung, die sein ganzes weiteres Leben beeinflussen wird. Die Frage, ob er sich für das Richtige entschieden hat, und inwieweit sein Studium ihn später zu einem bestimmten Beruf zwingt, ist der Kern unserer Geschichte. Denn ganz egal, ob er nun das richtige Studium gewählt hat oder nicht, ob er abbricht oder abschließt, am Ende dreht es sich immer um die eine Frage: Wie werde ich glücklich im Leben?
Momo hat noch fünf Minuten bis zu seiner letzten Prüfung. Er weiß, wenn er jetzt durchfällt, dann war alles umsonst. Panisches Warten. Und dann beginnen plötzlich die für ihn wichtigsten Momente seines Studiums an ihm vorbeizuziehen. Am Ende dieser Rückerinnerung haben wir mit Momo eine Reise unternommen. Es ist eine Reise, die kein klares und immer gleiches Ziel hat, die abschweift, nach rechts und nach links schaut, die ins Stocken gerät und beinahe abgebrochen wird und an deren Ende Momo klar wird, dass der Weg das Ziel gewesen ist. Nach 13 Semestern hat sich aus lauter kleinen Puzzlesteinen ein Bild zusammengesetzt. Das Bild von Momo, der erwachsen geworden ist. Also ... fast erwachsen geworden ist.«