Fragen an Tobias Oertel
Matteo Zanchetti
Ihr Kommissar Zanchetti wird in der neuen Folge "Am Abgrund" von seiner Vergangenheit eingeholt. Welche Faszination geht von dieser mafiösen Verbindung aus?
Wenn eine Figur eine etwas undurchsichtige, dunklere Seite hat, strahlt das sicherlich eine gewisse Faszination aus. Unserer Geschichte und der Figur bringt es eine große Fallhöhe und Vielschichtigkeit, durch die wir Spannung aufbauen. Und es macht mir als Schauspieler natürlich großen Spaß, in diese Figur einzutauchen.
Ist jemand noch cooler als Zanchetti?
Uns geht und ging es bei Zanchetti nie um Coolness. Ganz im Gegenteil . Dem Regisseur und mir ist es wichtig, einen Ermittler zu zeigen, der nicht selbstverständlich, routiniert den x-ten Fall löst und gleichgültig auf eine Leiche an einem Tatort herabsieht. Das finden wir beide wenig menschlich. Zanchetti verliert nie den Respekt für sein Gegenüber, auch wenn er einen Verdächtigen im Stillen schon lange als Täter überführt hat. Das mag ich sehr an der Figur. Mit Coolness hat das für mich weniger zu tun, mehr mit Würde und Respekt.
Sie leben in Berlin. Wie empfinden Sie die zweimonatige Auszeit in den Bergen für den Dreh des "Bozen-Krimis"?
"Zweimonatige Auszeit in den Bergen" hört sich nach Yoga-Retreat an, ist aber dann doch Arbeit, die, zugegebener Maßen, in der Umgebung sehr angenehm ist. Vor allem verweilt der Sommer da etwas länger als in Berlin. Zum Leben ziehe ich das städtische vor. Und wenn mir privat nach Natur zumute ist, reise ich eher ans Meer.
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