Fragen an Neda Rahmanian

Kommissarin Branka Marić (Neda Rahmanian) jagt den Mädchenmörder von Krač.
Fest entschlossen, den mutmaßlich mit dem ersten Mädchenopfer in Verbindung stehenden Fall zu klären und es Bago zu zeigen, folgt die mutige Kommissarin einer von Bago ignorierten Spur. | Bild: ARD Degeto / Conny Klein

Branka ist eigensinnig, zielstrebig und tough und schafft es deshalb, sich in der von Männern dominierten Mordkommission zu behaupten. Was macht Branka so selbstbewusst?

Branka weiß, was sie will, und sie weiß, was sie kann! Und dann legt sie einfach los, schneller als sich ein Mann – zumindest die meisten – sich umdrehen kann … bääm!

Durch ihre impulsive Art bringt sie sich in den Ermittlungen immer wieder in Gefahr …

No risk, no fun.

Branka verlässt sich auf ihre Intuition. Verdankt sie ihr einen Teil ihres Erfolgs?

Wir wissen ja, dass Branka gern isst, also hat sie eine Verbindung zu ihrem Bauch. Und ein gesundes Bauchgefühl war schon immer ein letzter Anker in der Not.

Als sie eine andere Frau bei Lado vorfindet, reagiert Branka sehr emotional. Gleichzeitig fühlt sie sich in die Enge getrieben, als Kai ernstere Absichten verfolgt. Wie erklärt sich dieser Widerspruch in der sonst so freigeistigen Branka?

Vielleicht ist es eben diese Freigeistigkeit, die Branka unabhängig vom üblichen Schubladendenken handeln lässt. Es gibt verschiedene Lebensmodelle – und Brankas Favoritenmodel wäre eben jenes mit zwei Männern. Das funktioniert für sie wunderbar; nur gehören insgesamt drei dazu, die einverstanden sein müssten. Dass dann ausgerechnet bei ihrem Lover Lado eine andere Frau auftaucht, also eine vierte Person, wirft eine neue Komponente ins Spiel. Branka liebt Lado sehr und kommt so gar nicht damit klar, dass er jetzt noch eine andere „im Boot“ hat, ganz einfach. Emotionen sind nicht mit Verstand und Logik zu erklären, Gott sei dank! – auch für Branka nicht.

Wo schlägt ihr Herz höher – Kino, Fernsehen oder Theater?

Mein Herz schlägt hoch, wo ich meine Leidenschaft, meinen Spieltrieb ausleben kann, dort, wo ich mich mit Charakteren auseinandersetzen kann, die in ihrer Widersprüchlichkeit dem Leben ausgesetzt sind. Mein Zuhause ist das Theater, die gnadenlose Bühne, auf der man nicht zurückspulen oder nochmal was ändern kann, auf der man aber auch unmittelbar mit der Vergänglichkeit konfrontiert ist, nichts bleibt, alles vergeht. Die Kamera fängt alles ein, sieht alles, spürt alles, jeden Gedanken, jede Wahrheit und jede Unwahrheit, einmal eingefangen ist es für die Ewigkeit. Die Schonungslosigkeit, und die Verbindung zum Herzschlag für die Figur bringt Bühne und Film auf den gleichen Nenner, darum auch dieser Beruf, den man sich eben nicht mit dem Verstand ausgesucht hat – also ich nicht!

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