Interview mit Lisa Maria Potthoff
Sie spielt Kommissarin Maria Klee
Ihre Rollenfigur Maria Klee ist in diesem Film eine andere als noch in "Blutadler". Die schwere Verletzung hat ihren Charakter verändert. Wie erleben Sie die "neue" Maria?
Ich glaube nicht, dass sie eine andere ist. Sie ist nach wie vor Maria, die traumatisiert ist, es sich aber nicht eingestehen kann. Sie ist in ihren Grundfesten erschüttert, kann im Job nicht so funktionieren wie früher.
Angst bis hin zu lähmender Panik sind neue Begleiter von Maria. Wie haben Sie sich auf diese extremen Gefühle vorbereitet?
Ich denke, Ängste bzw. extremere Gefühle kennt jeder. Man muss sich als Schauspieler überlegen, wie sich die Angst zeigt. Reagiert die Figur in der Situation wie paralysiert, wird sie fahrig, hysterisch? Wie geht sie damit um? Maria hat permanent Angst, dass man ihr nicht mehr zutraut, an dem Fall zu arbeiten. Das würde für sie Scheitern bedeuten. Ich denke, ein guter erster Schritt mit Ängsten umzugehen, ist, sie zu erkennen und nicht zu leugnen. Entweder man findet selber Strategien, um mit ihnen umzugehen, oder man holt sich Hilfe.
Maria findet Trost und Halt bei ihrem Kollegen Frank Grueber von der Spurensicherung. Was bedeutet Maria diese Stütze?
Maria versucht sich einzureden, dass sie sich wieder auf einen Mann einlassen kann. Tatsächlich kann sie aber die Nähe eines anderen Menschen kaum aushalten. Insofern ist Frank nicht die Stütze, die sie sich erhofft.
Was bedeutet es für Sie persönlich, jemanden an Ihrer Seite zu wissen?
Natürlich bedeutet es mir viel, jemanden an meiner Seite zu haben. Das muss aber nicht immer der Lebenspartner sein. Das können auch Freunde, die eigenen Kinder und Eltern sein.
Maria war im Team immer das verbindende Element. Diese Rolle kann Maria zurzeit nicht ausfüllen. Wie hat sich das Team um Fabel neu aufgestellt?
Ich glaube nicht, dass sich das Team neu aufstellen kann. Das genau ist ja auch das Problem: das Team braucht Maria eigentlich als funktionierendes Mitglied. Die Rolle kann sie nicht ausfüllen. Sie vertraut sich aber auch nicht wirklich jemandem an, die Therapie hat sie abgebrochen. So gerät sie immer mehr in einen Strudel von Angst und Vertuschung.
Sie sind vor den Dreharbeiten zum zweiten Mal Mutter geworden. Das Baby war während des Drehs dabei. Wie gestaltet sich so ein Drehtag mit Kind?
Man muss es schaffen, sich noch mehr zu fokussieren. Wenn man ein funktionierendes Team hat, kann es sogar schön sein, da es recht unkompliziert laufen kann. Mein Mann hat mich bei unseren Dreharbeiten im Übrigen wahnsinnig unterstützt …
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