Rollenbeschreibungen
Christian Kohlund über seine Rolle Georg
Georg Fischer ist ein Mensch, der immer schon Karriere machen wollte. Der Job als Bürgermeister verlangt unheimlich viel Präsenzpflicht von ihm. Er ist in jedem Vorstand, er muss sich für jeden noch so kleinen Verein einsetzen. Von ihm wird viel erwartet. Sicher ist das ein ausschlaggebender Punkt, warum er seine Familie und besonders seine Frau vernachlässigt. Er bemerkt gar nicht, dass er sich in seiner Arbeit verliert. Das ist ein Typus Mensch, den ich durchaus kennengelernt habe, denn er ist absolut aus dem Leben gegriffen. Mein Onkel, der Gemeindepräsident in der Schweiz war, war so ein Mensch. Der hatte einen 18-Stunden-Tag. Das ist extrem gefährlich auf längere Zeit, denn die Familie bleibt dabei eigentlich immer auf der Strecke.
Suzanne von Borsody über ihre Rolle Christine
Christine ist Schuldirektorin und leitet ihre Schule mit geschickter und zuverlässiger Hand. Nun wird ihr Ehemann Georg pensioniert und Christine wird klar, dass er die ganze Zeit zuhause sein wird. Die beiden müssen sich noch einmal neu zusammenraufen – will sie das? Geht das? Sie hinterfragt das für sich sehr genau und überlegt: Ist das alles gewesen? Jetzt gibt es keine Richtung mehr, in die sie sich vor der direkten Konfrontation mit dem Ehemann wegmogeln kann. Ihr wird deutlicher denn je, was mit ihnen beiden in den 40 Jahren des gemeinsamen Lebens passiert oder auch nicht passiert ist. Ist das noch der Mensch für mich oder ist er es nicht? Sieht er mich noch oder übersieht er mich? Diese Fragen stellt sich Christine und beschließt, sich noch mal neu zu definieren. An sich zu denken. Und das mit Genuss.
Walter Sittler über seine Rolle Alex
Alex hat sich, nach einer ganzen Reihe von Jahren allein lebend, in seinem Leben eingerichtet, nicht ohne die Fantasie einer großen Liebe aufzugeben. Als Christine, seine allererste ganz große Liebe, wieder auftaucht, nicht gerade glücklich mit ihrem bisherigen Leben, wendet sich das Blatt. Oder?
Kommentare