Regisseur Stephan Rick
Was hat Sie überzeugt, bei diesem Film Regie zu führen? Wie haben das Drehbuch von Thorsten Wettcke und Sie zueinander gefunden?
Thorsten Wettcke und ich kannten uns durch die gemeinsame Arbeit an einem „Polizeiruf 110“. Danach war uns klar, dass wir gerne wieder zusammenarbeiten wollen. Eines Tages kam dann der Anruf: „Ich hab da was, das könnte dich interessieren.“ Und dann schickte er mir dieses fantastische Drehbuch. „Die Heimsuchung“ ist an sich schon ein sehr außergewöhnlicher Stoff, unglaublich dicht und emotional geschrieben, mit einem nicht vorhersehbaren Twist. Für deutsches Primetime-Fernsehen als Genre absolutes Neuland. Ich hab sofort zugesagt.
Die Landschaft, das Licht, die Kamera: Bitte erzählen Sie uns etwas zur Bildsprache des Films und den Besonderheiten an der Ostseeküste zu drehen.
Mir war klar, dass diese besondere Geschichte eine besondere Visualität braucht, die aber dem Zuschauer auch nicht zu sehr aufs Auge gedrückt werden darf. Deshalb haben wir uns entschieden, auf sehr alten, anamorphotischen Objektiven (Cinemascope Breitbild Format) zu drehen und haben dann links und rechts das Bild abgeschnitten. Der Effekt, der entsteht, ist, dass alles in der Mitte des Bildes scharf ist, zu den Rändern hin immer weicher und unschärfer wird. Dadurch wird der Blick des Zuschauers noch stärker fokussiert, gleichzeitig bekommen die Bilder etwas Zeitloses in ihrer Ästhetik. Dementsprechend haben wir auch unsere Motive gesucht. Mit ihnen wollten wir eine sehr eigene Welt schaffen, die man nicht klar verorten kann und die die inneren Zustände der Hauptfigur spiegelt. Die kargen Drehorte wie der Bauernhof an der Ostseeküste oder der ‚Gespensterwald’ waren daher ideal für die Geschichte. Sie prägen die Visualität maßgeblich.
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