Fragen an Emma Drogunova
Können Sie die Figur Juju kurz beschreiben?
Juju ist eine ziemlich wilde, direkte, mutige, aber auch tief verletzte junge Frau, die mit ihrer alleinerziehenden Mutter in Brandenburg aufwächst. Sie sehnt sich schon immer nach der großen Stadt und dem Abenteuer, und als Nabil in ihr Leben kommt und sie erfährt, dass er ihr Vater ist, beginnt für sie eine Reise zu sich und ihren Wurzeln. Sie stellt sich viele Fragen, die wir uns alle im Alter von 17 oder 18 stellen: Wer bin ich? Wo komme ich her? Warum bin ich so wie ich bin? All das erforscht sie im Laufe der Geschichte.
Wie entwickelt sich das Verhältnis zwischen Vater und Tochter im Laufe des Films?
Anfangs sind sich die beiden natürlich zunächst fremd, und vor allem Juju begegnet ihm mit einer gewissen Skepsis. Sie hat so viele offene Fragen, die im Raum stehen. Auch Nabil ist überfordert, die Krankheit macht ihm Zeitdruck und Angst, aber nach und nach findet er immer mehr in die Rolle des Vaters. Es werden Grenzen ausgelotet, der Charakter klar markiert, doch am Ende sind beide einfach froh, einander endlich gefunden zu haben. Für Juju schließt sich dabei eine große Lücke in ihrem Leben.
Wie war die Zusammenarbeit mit Kida Ramadan?
Mit Kida zu arbeiten war für mich sehr besonders. Schon beim Casting haben wir gemerkt, dass wir eine ähnliche Sprache sprechen. Wir sind beide ziemlich direkte Menschen, unverschnörkelt und fokussiert. Gleichzeitig hat er mir sehr viele Freiheiten gegeben, mich viel improvisieren und auf mein Gefühl vertrauen lassen. Auch auf die Gefahr hin, dass dann vielleicht ein paar Takes nicht perfekt sind. Er geht Risiken ein, das mag ich an ihm.
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