Interview mit Martin Freeman

Martin Freeman spielt Dr. John Watson
Martin Freeman spielt Dr. John Watson | Bild: ARD Degeto/BBC/Hartswood Films 2016

Mit seiner neuen Frisur sieht John sehr weltmännisch aus. War das Ihre Idee?

Ja, ich habe mir gedacht, die Leute ändern ihre Frisur auch im wirklichen Leben, und in diesen Filmen geht es um ein empfindliches Gleichgewicht zwischen dem, was wir haben und zu schätzen wissen, und einer Weiterentwicklung in kleinen Schritten. In dem Weihnachtsspecial und in der zweiten Episode der ersten Staffel hatte John eine andere Frisur, er hatte ziemlich struppiges Haar – es hat also kleine Veränderungen gegeben. Benedict hat nicht so viel Glück – seine Silhouette ist Kult, aber John hat da etwas mehr Spielraum.

Wie entwickelt sich Johns und Marys Beziehung in dieser Staffel?

Es steht mehr auf dem Spiel, man lernt sie besser kennen und ihre Beziehung wächst von Tag zu Tag. Aber Mary scheint immer noch eine nette, frische Ergänzung in den Filmen zu sein, obwohl sie jetzt schon eine Weile dabei ist. Diese Beziehung muss sich entwickeln, ohne von der zentralen Freundschaft von John und Sherlock abzulenken. John und Mary sind zusammen sehr glücklich, und sie haben in der dritten Staffe einiges durchgemacht, das jedes Paar auf die Probe gestellt hätte. Aber sie haben es überstanden, und das macht sie stärker.

Beeinträchtigt Johns Familienleben sein und Sherlocks Detektivleben?

John ist sehr glücklich in dieser Liebesbeziehung, sehr glücklich, Vater und Ehemann zu sein, aber er vermisst die Abenteuer wie verrückt. Er ist aus einem unterbewussten Grund an einen verrückten Kerl geraten, der durch die Gegend läuft und viel zerstört. Deshalb teilt er sich am Ende eine Wohnung mit ihm und nicht mit einem Bibliothekar. Ich bin gerne zu Hause, aber ich würde die Schauspielerei vermissen, wenn ich mehr als einen Monat Pause hätte, ich würde unruhig, und ich denke, John würde es genauso gehen, wenn er keine Verbrechen bekämpfen könnte.

Denken Sie, dass John mit Marys Geheimnisvoller Vergangenheit zurechtkommt?

Der John, den wir als Publikum sehen, hat sich allem Anschein nach von diesen Enthüllungen gelöst, und ich denke, er hat seinen Frieden mit ihnen gemacht – aber wer weiß? Selbst ich weiß nicht alles, was da im Untergrund rumort. Wenn man nämlich etwas über jemanden herausfindet, den man liebt, und das eine völlige Überraschung ist, kann es eine Weile dauern, bis man es verdaut hat. Was meiner Meinung nach alles überschattet, ist die Tatsache, dass er sie wirklich liebt und will, dass es funktioniert; er verzeiht ihr wirklich, dass sie nicht ehrlich war. Er weiß auch, dass sie dieselbe Krankheit hat wie er, dass sie den Nervenkitzel genauso braucht wie er. Sie wird nie Hausfrau und Mutter sein – dafür ist sie nicht gemacht.

Bitte beschreiben Sie John in drei Worten.

Stark, loyal und lustig.

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