»Die Figur Böcker ist sicher das Beispiel für jemanden, der einen fast pathologischen Willen zur Macht hat. Ohne Macht und Anerkennung fühlt er sich als ein wertloses Nichts. Solche Menschen gab und gibt es leider zu jeder Zeit. Ausgestattet mit einem starken Instinkt und völliger Skrupellosigkeit gelingt es ihnen, sich in fast jedem Herrschaftssystem Vorteile zu verschaffen und so ihre Machtgier auszuleben. So konnten auch viele NS-Täter, genau wie Böcker in der Serie, trotz ihrer Vergangenheit sehr schnell wieder in der Hierarchie der jungen BRD aufsteigen. Wirtschaftlich, politisch und gesellschaftlich. Bei ‚Unsere wunderbaren Jahre‘ finde ich es interessant, anhand des recht kleinen Kosmos einer Stadt wie Altena beispielhaft die Verhältnisse in Nachkriegsdeutschland aufzuzeigen. Geschichte lässt sich meiner Meinung nach am stärksten anhand von Einzelschicksalen in ihrem sozialen, politischen und wirtschaftlichen Umfeld erzählen und vermitteln.«