»Mit dem Zusammenbruch des sogenannten "Großdeutschen Reichs' war auch die deutsche Wirtschaft zusammengebrochen. Die alte Reichsmark war nichts mehr wert. Für Geld konnte man sich buchstäblich 'nichts kaufen', weil niemand bereit war, gute Ware für schlechtes Geld herzugeben. Allein der Schwarzmarkt blühte. Hier galt die 'Zigarettenwährung' als Zahlungsmittel. An solchem Tauschhandel aber konnte nur teilhaben, wer seinerseits Wertsachen besaß, um damit die zum Überleben notwendigen Güter zu erwerben.
Um aus diesem Kreislauf auszubrechen und die Grundlage für eine funktionierende Wirtschaft zu schaffen, beschlossen die Militärregierungen der drei von den Westalliierten kontrollierten Besatzungszonen, 'Trizonesien', eine neue Währung einzuführen, als fortan alleingültiges Zahlungsmittel. Stichtag war der 20. Juni 1948. An diesem Tag, einem Sonntag, bekamen alle Bürger der drei Westzonen die berühmten 40 Mark 'Kopfgeld' – der Gründungsmythos der Bundesrepublik Deutschland und ihres Wirtschaftswunders.
Ausgegeben wurden damals ausschließlich Scheine, Hartgeld gab es noch nicht. Das galt auch für die Stückelungen der D-Mark wie Groschen oder Fünfzig-Pfennig-Stücke. Das neue Münzgeld gelangte erst nach und nach in den Verkehr: Die Pfennige im Januar ‘49, die Groschen im Mai, die Fünfzig- Pfennig-Stücke ein gutes halbes Jahr später im Februar ‘50 und die Markstücke im Dezember. Doch im Gegensatz zu den D-Mark-Scheinen, die noch in den USA gedruckt worden waren, sollte das Hartgeld in Deutschland produziert werden. Während für die Prägung in Frankfurt eine staatliche Münze eingerichtet wurde, sollten private Firmen die Rohlinge liefern. Abermillionen Pfennige und Groschen und D-Mark – damit ließ sich ein Vermögen verdienen!
Bei der Auftragsvergabe fiel die Wahl auf die Vereinigten Deutschen Metallwerke, kurz VDM, in Altena in Westfalen. Das war kein Zufall. Das kleine Industriestädtchen zwischen Sauerland und Ruhrgebiet verfügte über eine große Tradition in der Metallverarbeitung. Hier waren bis Ende des Kriegs zwei Drittel des deutschen Drahtbedarfs produziert worden. Altena war nach dem Krieg ein so attraktiver Industriestandort, dass damals sogar die Firma Graetz, ein ebenso namhafter wie bedeutender Hersteller von Radio- und später auch Fernsehgeräten, von Berlin aus hierher übersiedelte, mit Tausenden von Mitarbeitern.
Dass in Altena nun die Rohlinge der D-Mark produziert wurden, um das aufblühende Wirtschaftswunder mit dem nötigen Kleingeld zu versorgen, erfüllte die ganze Stadt mit Stolz. Und ich kann mich noch heute daran erinnern, wie es in meiner Kindheit manches Mal in meiner Heimatstadt hieß: 'An Altenas Wesen soll ganz Deutschland genesen ...'«
Nach Peter Pranges Durchbruch als Romanautor mit "Das Bernstein-Amulett" (für die ARD als Zweiteiler verfilmt) folgte die Weltenbauer-Trilogie: "Die Principessa", "Die Philosophin" und "Die Rebellin", die alle monatelang auf der Bestsellerliste standen. Sein Sachbuch "Werte", ein Reiseführer durch die abendländische Kulturgeschichte, diente Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrer Antrittsrede als EU-Ratspräsidentin im Januar 2007 vor dem Europaparlament zur Begründung ihrer Europavision. 2007 erschien wieder ein Bestseller "Der letzte Harem" und 2009 sein großes Renaissance-Epos "Die Gottessucherin". 2016 landete er mit seinem nächsten Werk "Unsere wunderbaren Jahre" in den Bestsellerlisten. Dieses Buch liegt ihm besonders am Herzen, da er dort z. T. die eigene Familiengeschichte verarbeitet. Auch im Ausland hat Peter Prange sich einen Namen gemacht. Übersetzt in 24 Sprachen haben seine Bücher inzwischen eine internationale Gesamtauflage von mehr als 2,5 Millionen Exemplaren erreicht. Die Fortsetzung von "Unsere wunderbaren Jahre" erschien im Herbst 2019.
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