Statement von Katharina Behrens
Katharina Behrens ist Beate Hövermann
Katharina Behrens, die von 2003 bis 2007 das Max Reinhardt Seminar in Wien besuchte, steht seit 2004 auf der Theaterbühne und wurde für ihre Darstellungen mehrfach ausgezeichnet. Seit 2013 ist sie auch in Fernseh- und Kinoproduktionen zu sehen. Für ihre Rolle im Kurzfilm „Wo wir sind“ gewann sie bei mehreren Festivals den Preis als beste Schauspielerin. Weitere Arbeiten der Berlinerin sind u. a. der preisgekrönte Film „Kosmonautensehnsucht“ sowie die NDR Produktionen „Teufelsmoor“ und „Tatort: Borowski und die weiße Möwe“. Im Herbst 2019 stand Katharina Behrens für das Fernsehspiel „Tag X“ und für eine Episodenrolle in „Ein starkes Team“ vor der Kamera.
Statement von Katharina Behrens
Beate Hövermann ist eine Kämpferin. Sie hat sich in jungen Jahren entschieden, ihr Kind allein großzuziehen, nachdem der Vater sich von ihr abgewandt und die Stadt verlassen hatte, und voller Hingabe versucht, ihr Leben auf die Reihe zu kriegen und für das Kind da zu sein. Sie liebt ihren Sohn über alles, und ganz unabhängig davon, wer der Vater ist und warum er sie im Stich gelassen hat, wusste sie immer, wofür und für wen sie kämpft. Sie hat nie jemandem erzählt, wer der Vater ist; zunächst war ihr das lieber, weil sie sich und ihr Kind mit dieser alten Geschichte nicht belasten wollte. Und in einer überschaubaren Stadt diejenige zu sein, die „nicht weiß“, wer der Vater ihres Kindes ist, muss man erst einmal aushalten. Sie hätte es leichter haben können, wenn sie weggezogen wäre, aber sie ist dageblieben und hat sich der Situation gestellt. Natürlich hat Beate auch Fehler gemacht. Sie dachte lange, dass sie Jon irgendwann alles erzählen würde, aber dann hat sich nie der richtige Zeitpunkt ergeben. Heute hat sie einen Teenager vor sich, der ihr über den Kopf wächst, und sie stößt finanziell und kräftemäßig an ihre Grenze. Dass der Vater zurück in Rostock und erfolgreicher Unternehmer ist, macht ihr die Sache keineswegs leichter. Sie versucht so lange klarzukommen, bis sie nicht mehr weiterweiß und Geld von ihm fordert. Dass sie Jon weiterhin nicht erzählen mag, wer sein Vater ist, liegt einerseits an ihrem Stolz, aber auch daran, dass Michael seine Vaterrolle verleugnet. Beate hat schlicht und einfach Angst um ihren Sohn.
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