Luise Wolfram im Interview
Bereits zum 10. Mal schlüpft Luise Wolfram in den Selb-Charakter und berichtet, wie wichtig Vorbilder sind.
Der "Tatort: Angst im Dunkeln" ist Dein 10. Bremer "Tatort" – Gratulation zum Jubiläum. Feierst Du das?
Danke für die Erinnerung. Das ist mir gar nicht so klar gewesen, weil es eine Zäsur gibt für mich zwischen dem alten Team und dem neuen Team. Aber ja, eigentlich könnte man es zu einer kleinen Feier zu Ehren des Selb-Charakters machen (lacht). Ich spiele sie nach wie vor sehr gerne und freue mich, dass sie überhaupt mal erfunden wurde und so lange schon weiterleben darf.
Worum geht es im neuen "Tatort: Angst im Dunkeln"?
Drei Frauen gehen in einen Wald, aber nur zwei kommen lebendig wieder raus. Sie sind Mütter und alle miteinander verbandelt. Zeitgleich taucht ein alter ungeklärter Fall auf, auf dessen Spur sich Selb begibt. Die beiden Fälle kreuzen sich ab einem Punkt. Es geht gleichzeitig um Liv und Linda, die Hand in Hand ermitteln als eingespieltes Team. Unserer Regisseurin Leah Striker war es wichtig, klassische Polizeiarbeit abzubilden. Und eine Frauenfreundschaft zu erzählen.
Dieser "Tatort" führt Linda Selb in ihre Kindheit. Ist es ein Linda Selb-"Tatort"?
Es ist ein klassischer Teamfilm mit Liv und Linda. Wir erfahren trotzdem einen kleinen Spalt aus Lindas Vergangenheit, der angedeutet wird. Was Linda wahnsinnig unangenehm ist. Sie will nichts über früher mit irgendwem teilen. Schon gar nicht Familiäres. Umso mehr hat mich gefreut, dass wir eine Ahnung kriegen, wo sie einen Teil ihrer Jugend verbracht hat. Nämlich bei ihrer Tante. Die auf jeden Fall auch ein ungewöhnlicher Charakter ist.
Deine Tante Claudia Geisler-Bading spielt mit – und ist im "Tatort" auch noch die Tante Deiner Rolle Linda Selb. Hattest Du Einfluss auf die Besetzung?
Ich äußere gerne Wünsche, aber die Entscheidung liegt bei Redaktion und Sender. In diesem Fall habe ich mich sehr gefreut, weil meine Tante in meiner Jungend ein sehr wichtiges Vorbild für mich war, da sie bereits als Schauspielerin erfolgreich war und ich davon träumte, diesen Beruf zu erlernen. Und wie bei allem sind Vorbilder wahnsinnig wichtig, um zu zeigen, welche Wege und Möglichkeiten es gibt.
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