Anna Pieri Zuercher im Interview
In dem Tatort „Blinder Fleck“ sehen wir erneut eine mütterliche Seite von Grandjean, die sie schon im Fall „Risiken mit Nebenwirkungen“ zeigte. Was macht Muttersein für sie aus?
Wir sehen Isabelles Sohn nie, weil er schon erwachsen ist und in den Niederlanden lebt. Es ist schon ein paar Mal vorgekommen, dass Isabelle mit ihm telefoniert hat. Isabelle hat das Kind bekommen, als sie am Internationalen Gerichtshof in Den Haag gearbeitet hat. Die Beziehung zu ihrem Sohn war nie einfach, weil sie ihre Arbeit immer über ihre Familie gestellt hat. Persönlich fände ich es sehr schön, wenn es irgendwann einmal einen Fall geben würde, in dem ihr Sohn auf die eine oder andere Weise involviert ist. Und wo wir diese Beziehung entwickeln könnten.
Im neuen Fall geht es u.a. um Datenschutz und Drohnenüberwachung durch Polizeibehörden. Wie stehen Sie persönlich zu den Chancen und Grenzen dieses Technologieinnsatzes?
Es ist ein komplexes Thema, das eine gründliche Auseinandersetzung mit den sozialen, rechtlichen und ethischen Auswirkungen erfordert. Und es ist meiner Meinung nach wichtig, diese Technologien gesetzlich zu regeln, um Missbrauch zu verhindern.
KI-gestützte Systeme: Bedrohung oder Chance? Inwiefern kann KI ihren Berufszweig zukünftig beeinflussen?
Es ist klar, dass die KI auch unsere Berufszweige beeinflussen wird. Ich denke da zum Beispiel an die Synchronisation von Filmen, das Drehbuchschreiben und an Animationsfilme. Und es ist absolut notwendig, Gesetze zu erlassen und klare Regeln aufzustellen, um die Berufe und das kreative Schaffen zu schützen. Das ist übrigens auch einer der Gründe für die Streiks in der Filmindustrie in den USA.
Isabelle spricht Ihre Kollegin Tessa Ott stets mit dem Nachnamen an. Warum?
Am Anfang war das eine Entscheidung der Autoren und der Redaktion. Aber ich muss sagen, dass mir dieses Detail immer mehr gefällt. Für mich ist es irgendwie eine Art Zeichen der Zuneigung. Niemand auf der Welt nennt Tessa bei ihrem Nachnamen, nur Isabelle. Wenn Tessa „Ott“ hört, weiß sie, dass es ihre Kollegin ist. In meinem Privatleben habe ich nur zwei Freunde, die mich immer mit meinem Nachnamen ansprechen, das ist wie ein Kosename.
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