Zwei Fragen an Martin Brambach
Die Stimmung im Film ist sehr bedrückend. Alle Beteiligten sind angespannt und emotional ergriffen. Wie gut kann man sich nach den Dreharbeiten davon distanzieren? Wie schnell kann man umschalten?
Martin Brambach: Wenn ich so intensive Dreharbeiten mit so einem furchtbaren Thema mache, fällt es mir sehr schwer, hinterher sofort abzuschalten und etwas anderes zu tun. Da kann man nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen, muss diese Stimmung erst mal irgendwie wieder abschütteln. Gerade wenn es um Kinder geht, nimmt mich das sehr mit, da ich selber Kinder habe und die Projektion auf die eigenen natürlich nicht ausbleibt ...
Ist Schnabels Hartnäckigkeit, die Ermittlungen voranzutreiben, dadurch motiviert, dass es sich bei dem Fall um den Mord eines Kindes handelt oder treibt ihn die Kritik an seiner Arbeit an?
Martin Brambach: Viele Polizisten haben mir bestätigt: Wenn Kindern im wirklichen Leben etwas zustößt, ist das das Schlimmste, was passieren kann. So eine Tragödie ist nicht nur für die Eltern und Angehörigen traumatisierend, sondern auch für die Polizisten und Rettungskräfte! Auch Schnabel ist ein äußerst empathischer und sehr emotionaler Mensch. Dass er auch noch einen ähnlichen Fall nicht aufklären konnte (beziehungsweise: durfte!), obwohl er den Eltern damals versprochen hatte, den Sohn zu finden, lässt ihn schier verzweifeln ...
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