Thorsten Wettcke (Buch)
Wie kamen Sie auf die Idee zu „Der Mann, der in den Dschungel fiel“?
Die Idee entstand bei einem Essen mit Jan-Josef Liefers und Axel Prahl. Jan-Josef hatte einen Psychologen kennengelernt, der ihm von Patienten mit einem sehr speziellen und faszinierenden Krankheitsbild erzählte. Wir guckten uns an und wussten alle drei sofort: Genau so ein Typ muss in unserem neuen Fall auf Thiel und Boerne losgelassen werden! Dass es dann auch noch gelang, Detlev Buck für die Rolle zu begeistern, war ein absoluter Glücksfall. Buck spielt Stan Gold nicht. Er ist Stan Gold!
In diesem Krimi ist einiges anders: Es gibt erstmal keine Leiche – und bis zum Schluss bleiben die Motive unklar. Geht es um Liebe, um Rache oder doch um das, was im südamerikanischen Dschungel passiert ist? Wie schaffen Sie es, den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten?
Warum? Die erste Leiche gibt es doch schon in Minute zwei? Tatsächlich war die Arbeit an diesem Buch aber alles andere als leicht. Zuerst hatte ich eine Geschichte am Start, die der abenteuerlichen Figur des Stan Gold gerecht wurde – dann aber gemerkt, dass das kein Münster-Tatort war. Dann habe ich Stan Gold in einen klassischen Krimi-Plot gezwängt – ihm dadurch aber seine Faszination geraubt. Dabei war es vor allem die typische Leiche am Anfang, die mir dramaturgische Knüppel zwischen die Beine warf. Daher bin ich der Redaktion sehr dankbar, dass ich diese erzählerische Fessel ablegen konnte und ein Drehbuch schreiben konnte, wie es Stan Gold vermutlich höchstselbst verfasst hätte: Eine echte Räuberpistole!
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