»Der Tatort: 'Lass den Mond am Himmel stehn' war in der Bildgestaltung in jeder Hinsicht eine Herausforderung.
Regisseur Christopher Schier und mir war es wichtig, trotz der leisen und starren Geschichte, dem Film eine spezielle filmische Handschrift zu geben. Dabei ging es uns in erster Linie um die Atmosphäre. Ich habe Bilder gesucht, die das Moment der Szene komprimiert einfangen. Das Ensemble bewegt sich innerhalb unserer Bildkompositionen wie in einem Rahmen. Die Kamera zeigt, was sie zeigen will und lässt Dinge im Dunkeln, die der Zuseher sich vorstellen soll. Diese Art der Bilddramaturgie mischt sich stark in die Erzählform eines Drehbuchs ein, und das war auch möglich durch die wunderbare Zusammenarbeit mit den beiden Autoren Thomas Weingartner und Stefan Hafner. Beide kenne ich noch aus Filmakademie-Zeiten. Die starren und konstruierten Bilder habe ich immer wieder mit einer freien und nahen Kamera gebrochen. Manchmal braucht es den Bruch, um der Emotion freien Lauf zu lassen. Das hilft bei emotional unfassbaren Szenen und macht sie greifbarer. Es war eine Art letzter Take nach jeder Szene: die 'Mini-Runde'. Mit einer speziellen Linse und einer sehr kleinen Kamera in der Hand, habe ich mit den Darstellerinnen und Darstellern die Szene als mitspielender Protagonist mit der Kamera noch einmal durchgespielt. Viele Bilder entstanden durch Zufall und haben dadurch auch etwas Unmittelbares und Echtes. Ich schätze Christopher Schier für seine Offenheit und Neugier, wenn es darum geht, eine andere oder neue Bildsprache zu entwickeln. Es geht hier viel um Vertrauen. Und das ist bei uns beiden stark ausgeprägt.«
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