Die Hauptdarsteller und ihre Rollen
Corinna Harfouch spielt Kriminalhauptkommissarin Susanne Bonard
Viele Mythen und Bezeichnungen kursieren rund um Susanne Bonard. Ihr selbst ist es egal, was man über sie denkt oder sagt. Sie hat wenig Interesse daran, ihrem Gegenüber ihr Verhalten zu erklären. Und sie kennt Brüche aus der eigenen Biografie. Susanne wurde 1961 in Karl-Marx-Stadt geboren, dem heutigen Chemnitz. In der DDR war sie Lehrerin für Geschichte und Sport, hatte in Berlin an der Humboldt Universität studiert. Nachdem sie einen Antrag auf Ausreise gestellt hatte, konnte sie nicht weiter an der Schule unterrichten. Dann fällt die Mauer, in ihr reift ein Plan. Sie will zur Kriminalpolizei, geht dafür nochmal in die Ausbildung. Im Berliner LKA war sie als erste Frau Leiterin einer Mordkommission. Sie verfügt über einen ausgeprägten Sinn für das Komische. Susannes Ehemann Kaya Kaymaz ist Richter. Humor spielt in ihrer Beziehung eine große Rolle, sie sind liebevoll miteinander. Eigentlich haben sie derzeit nur ein Problem: Ihr Sohn Tom lebt mit 25 noch zuhause und interessiert sich nur für seine medizinischen Präparate. 2011 geht Susanne doch noch einmal zurück in die Lehre, an die Polizeiakademie. Ihr Buch "Polizeiarbeit im Rechtssystem: Herausforderungen und Chancen" ist inzwischen ein Standardwerk. Sie merkt, wie gerne sie unterrichtet. Doch als sie nach rechten Vorfällen unter den Studierenden an der Akademie eine öffentliche Aufklärung fordert, wird dies abgelehnt. Durch die Fürsprache der Polizeipräsidentin kehrt sie überraschend zurück in den aktiven Dienst, mit 62 noch einmal zurück auf die Straße, ins LKA, zur zweiten Mordkommission an die Seite von Robert Karow, der den Fall einer jungen Schutzpolizistin untersucht, die tot aufgefunden wurde. "Nur für diesen einen Fall". Das hat sie ihrem Mann gesagt, das sagt sie auch Karow. Bonard ist hochintelligent, kontrolliert, hat wenig Berührungsängste. Aber sie hat nun bereits eine ganze Weile am Schreibtisch und in der Lehre gearbeitet. Ebenso lange wohnt sie mit Kaya und Tom bereits in einem Haus "im Grünen". Die Straße und die Stadt, zu denen sie nun zurückkehrt, haben sich verändert. Sie muss sich neu orientieren. Doch Bonard ist immer noch eine fanatische Wahrheitssuchende, das hat sie mit Karow gemeinsam.
Mark Waschke spielt Kriminalhauptkommissar Robert Karow
Karow kommt aus einem bürgerlichen Elternhaus in Pankow. Er besitzt ein ausgeprägtes visuelles Gedächtnis, das andere erstaunt und ihm in seiner Arbeit Erkenntnisse liefert, die selbst Kollegen verblüffen. Er verfügt über eine hohe Abstraktionsfähigkeit und ein brillant logisches, beängstigend schnelles Denkvermögen. Nicht Einzelschicksale interessieren ihn, sondern große Zusammenhänge. Er hat einen ausgeprägten Sinn für Ironie und absurden Humor, aber auch einen melancholischen Wesenszug – gepaart mit der Fähigkeit, schwer vertrauen zu können. Karow lebt allein. Nicht zuletzt, um als Kriminalbeamter nie erpressbar zu sein. Doch er genießt seine Freiheiten und lässt nichts anbrennen. Männer und Frauen gleichermaßen zu lieben, ist für ihn selbstverständlich, ihn interessieren Menschen jenseits von Herkunft oder Geschlecht. Doch zwei Erfahrungen der letzten Zeit haben ihn verändert: Kurz nachdem sich zwischen Rubin und Karow eine Liebesbeziehung entwickelt hatte, starb seine Kollegin im Einsatz. Ihr Tod hat ihn schwerer getroffen, als er zugibt. Im nächsten Fall ermittelte Karow den Mord an seiner Jugendliebe Maik Balthasar. Ein Beben, das nachwirkt, ihn dünnhäutiger, aber auch empathischer macht. Nun soll er überraschend gemeinsam mit Susanne Bonard ermitteln. Karow ist wenig begeistert, fragt sich, was sie dazu brachte, in den aktiven Dienst zurückzukehren. Er merkt, dass sie ihm Informationen vorenthält. Misstrauisch ist er von Natur aus. Natürlich kennt er den Ruf, der ihr vorauseilt, aber sein Respekt hält sich in Grenzen. Karow braucht niemanden, der ihm sagt, was zu tun ist. Gleichzeitig muss er mit leichter Verwunderung feststellen, dass da jemand oft genauso schnell ist im Kopf wie er. Beide lassen sich nicht gern in die Karten schauen. Doch in ihrer rücksichtslosen Suche nach Wahrheit sind sie sich vielleicht ähnlicher, als sie denken.
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