Kurzinterview mit dem Ermittler-Team des Tatorts aus Dresden

Karin Hanczewski, Cornelia Gröschel und Martin Brambach

Karin Gorniak (Karin Hanczewski) und Peter Michael Schnabel (Martin Brambach, Mitte) durchforsten alte Stasi-Akten.
Karin Gorniak und Peter Michael Schnabel durchforsten alte Stasi-Akten. | Bild: MDR/MadeFor / Daniela Incoronato

Ohne die Hartnäckigkeit seiner Kolleginnen wäre das Team um Kommissariatsleiter Schnabel nicht so erfolgreich. Doch die Missachtung einiger klarer Anweisungen macht Schnabel fassungslos. Könnte sich Schnabel wieder mehr Respekt verschaffen?

Martin Brambach: Dass ihn seine zwei Ermittlerinnen nicht ernst nehmen, ist ein Riesenproblem für Schnabel, und eine Lösung ist auch nicht in Sicht. Man redet ja immer von modernen, sogenannten flachen Hierarchien – davon hält Schnabel aber gar nichts und in einer Polizeibehörde sollte nicht jede Anweisung hinterfragt und schon gar nicht ignoriert werden! Das ist ein bisschen wie beim Militär – da müssen Befehle einfach ausgeführt werden, sonst kostet es im Zweifelsfall Menschenleben. Eine Lösung muss aber auch gar nicht gefunden werden, schließlich macht dieser Konflikt einen großen Teil des Unterhaltungswertes dieses Tatorts aus. Leo Winkler sträubt sich mit aller Kraft dagegen, zur Vertrauensperson von Talia zu werden. Warum fällt es ihr zunächst so schwer, sich darauf einzulassen und wie gewinnt Talia sie doch für sich?

Cornelia Gröschel: Leo scheut sich davor, Verantwortung für das junge Mädchen zu übernehmen aus Angst, dieser Aufgabe nicht gerecht zu werden und sie letztlich nicht beschützen zu können. Talia gibt jedoch einfach nicht auf und braucht Leos Hilfe, sodass sie irgendwann nicht mehr anders kann, als sich auf Talia einzulassen. Und Talia schafft es schließlich, dass auch Leo sich ins Herz blicken lässt.

Auf den ersten Blick scheint Karin Gorniak als Mutter die geeignete Bezugsperson für Talia zu sein, aber das Mädchen sucht die Nähe zu Leo Winkler. Wie unterstützt Karin sie?

Karin Hanczewski: Indem sie eine gute Kollegin ist und ihr mit ihrer eigenen Erfahrung zur Seite steht.

Was macht diesen Tatort im Vergleich zu den bisherigen Tatorten so besonders?

Cornelia Gröschel: "Parasomnia" ist anders als andere Tatorte und ähnelt eher einem Thriller oder Horrorfilm. Gleichzeitig lebt er von einer wundervollen Emotionalität, die den Zuschauer sehr berühren kann. Die Geister werden sich wohl etwas scheiden bei diesem Tatort (lacht).

Karin Hanczewski: Das Besondere ist vielleicht das Genre. Dieser Film hat vermutlich den höchsten Gruselfaktor von unseren bisherigen Filmen. Er ist zwischendurch aber auch sehr berührend.

Martin Brambach: Das Buch zu diesem Tatort war schon etwas Besonderes, möglicherweise eines der besten Krimibücher, das ich je lesen durfte. Auch die Arbeit mit Sebastian Marka war großartig! Das allein macht diesen Tatort schon zu etwas Besonderem.

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