Fragen an Martin Brambach
Als Kommissariatsleiter muss Peter Michael Schnabel Entscheidungen treffen, die Auswirkungen auf viele verschiedene Akteure haben. In der aktuellen Folge möchte er etwa die Rettungswache aus Sicherheitsgründen schließen, was der zuständige Leiter vehement ablehnt. Kennen Sie eine gute Strategie, Abwägungen anzustellen, um zu einer Entscheidung zu gelangen?
Die Rettungswache möchte er schließen, da er davon ausgeht, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wache gezielt getötet werden. Da sie sonst noch keine klaren Anhaltspunkte haben, ist das eine sehr nachvollziehbare Entscheidung. Da geht’s auch nicht um irgendeine langwierige Strategie zur Entscheidungsfindung, diese Entscheidungen müssen schnell getroffen werden, immerhin geht es um Menschenleben. Und am Ende macht Schnabel die Wache ja nicht zu, da er sich den sicher auch nicht von der Hand zu weisenden Argumenten beugt und Gorniak ihm einen großartigen Vorschlag macht.
Wieder hat man bei diesem "Tatort" das Gefühl, dass die drei ein wirklich gutes Team sind. Wie würden Sie die Beziehung zu den Kolleginnen Gorniak und Winkler beschreiben und warum liegt Schnabel das Wohlergehen von Leo so sehr am Herzen?
Leo Winkler ist, wie der aufmerksame "Tatort"-Seher weiß, die Tochter des ehemaligen Vorgesetzten und Freundes von Schnabel. Insofern sollte klar sein, weshalb ihm ihr Wohlergehen besonders am Herzen liegt. Sie ist ein bisschen wie eine Tochter für ihn, was aber nicht nur Beschützerinstinkte weckt, er erwartet von Leo auch sehr gute Leistungen. Gorniak kennt er schon lange, auch ihren Sohn. Sie ist eine äußerst fleißige, sich niemals schonende, gute Ermittlerin, ohne deren Intuition und Sachkenntnis mancher Fall nicht gelöst worden wäre. Außerdem hat Gorniak einen herrlich trockenen Humor. Auch wenn Schnabel eher selten mit seinen Kolleginnen zum Lachen kommt, so teilt er doch diese Art von Humor … denke ich.
Schnabels ikonischer Trenchcoat erinnert an Sherlock Holmes. Ist das auch außerhalb der Dreharbeiten ein Look für Sie?
Außerhalb der Dreharbeiten überlasse ich die Rolle des Chefermittlers meiner Frau. (lacht)
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