Nina Vukovic (Regie)
Der „Tatort – Schutzmaßnahmen“ spielt in weiten Teilen in nur einem einzigen Stadtviertel. Wie haben Sie es in Szene gesetzt, diente ein spezielles Kölner Viertel als Vorbild?
Das Drehbuch von Paul Salisbury hatte diese wunderbare Idee eines in sich geschlossenen Mikro-Kosmos, in dem jeder jeden kennt und wo man die Dinge unter sich ausmacht. Das ließ einen schon beim Lesen an bestimmte ‚Noirs‘ denken, wie ‚Chinatown‘ oder ‚Touch of Evil‘ beispielsweise. Die Idee, ein über die Jahre gewachsenes Veedel zu zeigen, das sich kulturell trotz Vielfalt als Einheit versteht, ließ uns frühzeitig an die Weidengasse denken.
Was überwiegt im „Tatort – Schutzmaßnahmen“: die Fliehkräfte oder der Zusammenhalt in der Nachbarschaft und der Familie?
Das liegt im Auge des Betrachters. Die Probleme, die sich im Laufe der Geschichte zeigen, rühren wohl daher, dass Menschen einander immer weniger vertrauen. Jeder der Figuren in ‚Schutzmaßnahmen‘ hat Geheimnisse und zieht es vor, Dinge für sich zu behalten. Selbst Schenk unterschlägt Ermittlungen, um seine Tochter zu schützen. Niemand redet, was fast zu einer Katastrophe führt. Am Ende kann der Zusammenhalt jedoch das Schlimmste abwenden.
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