Harald Krassnitzer im Interview
Harald Krassnitzer im Interview
Die Vorliebe des Polizei-Kollegen Alois Feinig für buddhistische Weisheiten wie "Ein Mensch, der wenig lernt, trottet wie ein Ochse durchs Leben. An Fleisch nimmt er zu, an Geist nicht." nervt Moritz Eisner gewaltig. Haben Sie selbst einen Leitspruch fürs Leben?
Nimm nicht immer alles, was jeden Tag um dich herum passiert, so wichtig. Denn man ist verblüfft, wie schnell manch vermeintliche Katastrophe zur Eintagsfliege wird. Und dich selbst auch nicht, gerade in meinem Beruf mit all den Eitelkeiten.
Ein Thema dieses "Tatorts" am Großglockner ist die Zerstörung von Waldgebieten. Welche Bedeutung hat der Rohstoff Holz für Sie?
Für mich hat Holz als eines der angenehmsten Materialien eine sehr hohe Wertigkeit. Wir haben in unserem Haus überwiegend Holzböden und im Griechenland- Urlaub suche ich mir oft ich ein Stück Olivenholz zum Schnitzen. Weil es sich so gut anfühlt.
Im wahrsten Sinne des Titels fällt ja auch tatsächlich ein imposanter Baumriese vor der Kamera ...
Als diese wohl 150 Jahre alte, gewaltige Kiefer, die ja ohnedies geschlagen werden musste, zu Boden ging und du gespürt hast, jetzt ist sie tot, hat das alle sehr berührt und weh getan. Ich kann dieses Gefühl nicht erklären, aber da merkst du, dass auch das ein Lebewesen ist
Beim Tischfußball besiegt Moritz Alois Feinig – können Sie das wirklich gut und was spielen Sie gern?
Ich mag Tischfußball und es gab beim Dreh in unserem Team einen Caterer, der darin außergewöhnlich gut war, und mit dem habe ich in den Mittagspausen geübt. Auch Billard finde ich faszinierend, das würde ich gern ausbauen. Aber ansonsten bin ich kein Spiele-Fan.
Eisner singt den Rolling Stones-Hit "You can’t always get what you want ...". Ist dieser Auftritt eine Gesangs- Premiere und welche Musik hören Sie am liebsten?
Wer das hört, wird sofort erkennen, dass das nicht wiederholungswürdig ist. Es war eine Premiere und wird einmalig bleiben. Ich bin spät zu den Stones gekommen und habe damals eher die Gruppe Slade gehört. Dann hat sich der Musik-Geschmack komplett geändert. Ab Mitte 20 war es dann nur noch Jazz und Klassik.
Im vorherigen Tatort sagt Bibi beim Rauchen: "Das ist die letzte und dann hören wir wirklich auf." Aber Eisner greift auch diesmal zum Schluss zur Zigarette. Wie schaut es mit Ihrem privaten Vorsatz zu einem Nikotin- Verzicht aus?
Den Vorsatz habe ich gestrichen, ich warte auf eine Eingebung. Und das Momentum einer überraschenden Selbstheilung.
Alois Feinig stellt die Sinnfrage "Wos bleibt ’n einmal von uns?" Haben Sie darauf eine Antwort?
Diese Frage hat mich schon sehr oft beschäftigt. Übrigbleiben wird, habe ich das Gefühl, sehr wenig. Wenn man Glück hat, das Vermissen eines Menschen. Der Rest ist vergänglich. Auf jeden Fall wünsche ich mir eine Einäscherung. Und ich würde gerne verstreut, vom Winde verweht werden. Den Ort habe ich allerdings noch nicht festgelegt …
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