Interview mit Adele Neuhauser

Bibi Fellner (Adele Neuhauser) sucht den Ausbilder der Polizeischule Thomas Nowak (Simon Hatzl) und die Polizeianwärterin Katja Humbold (Julia Richter) auf.
Bibi Fellner sucht den Ausbilder der Polizeischule Thomas Nowak und die Polizeianwärterin Katja Humbold auf. | Bild: ARD Degeto/ORF / Hubert Mican

Bibi Fellner meldet sich bei einer Partnerbörse an. Haben Sie so etwas schon mal probiert, um jemanden mit gleichen Interessen wie beispielsweise Reisen zu finden?

Nein, ich verlasse mich lieber auf den direkten Kontakt. Ich kenne allerdings Leute, die diesen Versuch schon mal gestartet und gar nicht so schlechte Erfahrungen gemacht haben. Wenn man sich nicht mehr so in der Welt tummelt, weil der Alltag so viel von einem fordert, wie soll man da jemanden kennenlernen? Aber als junger Mensch sollte man vielleicht doch den altbewährten Weg gehen.

Sie leben solo und auch Bibi hat keinen Lebenspartner. Ist das Alleinsein für Sie eine Belastung oder gibt es Ihnen mehr Freiheiten?

Jeder Tag ist eine Herausforderung, ob man in einer Beziehung lebt oder nicht. Nur glaube ich, dass man als alleinstehende Person sich dessen mehr bewusst ist. Wie alles hat auch das Alleinsein seine Vor- und Nachteile. Am meisten fehlt mir allerdings, die schönen Dinge des Lebens mit einem geliebten Menschen zu teilen.

Was hat Ihr Leben ganz besonders geprägt?

Die Ereignisse der letzten zwei Jahre. Der Verlust meiner Eltern und meines Bruders macht mir sehr zu schaffen. Diese Schicksalsschläge haben in gewisser Weise meine Lebenskarten neu gemischt und ich weiß noch nicht genau, wie die Karten gefallen sind. Aber eines weiß ich mit Gewissheit – dass mein Leben weitergeht.

Bibi reinigt ihr Auto mit einem Dampfstrahler selbst. Wie wichtig sind Ordnung und Sauberkeit für Sie?

Ich bin ein sehr ordentlicher Mensch, weil sich sonst das Gefühl bei mir einstellt, ich hätte mein Leben nicht im Griff. Aber mit dem Wagen fahre ich lieber in die Waschstraße und besonders toll ist es, wenn ich sitzenbleiben kann. Das ist immer ein kleines Abenteuer. Ich muss gestehen, für das grundsätzliche Säubern meiner Wohnung habe ich eine Hilfe. Mir ist Ordnung sehr wichtig und auch ein mehr oder weniger regelmäßiges Ausmisten meiner Habseligkeiten. Es ist ein kleiner Befreiungsakt und bietet Platz für Neues.

An einer Stelle heißt es in diesem "Tatort", dass es von 27000 Polizisten gerade mal 22 Frauen in die Führungsetage geschafft haben. Woran liegt das aus Ihrer Sicht?

Dieser Umstand liegt sicher nach wie vor an der immer noch männlich dominierten Welt. Und es sieht nicht so aus, als würde sich das in nächster Zeit ändern. Aber interessanterweise wird bei uns das Bewusstsein für mehr Gleichberechtigung durch die Zuwanderung Vieler aus Gesellschaften geschärft, die noch viel rückschrittlicher sind.

Als Leiterin der Polizeischule sind Sie erstmals in Uniform zu sehen. Wie wirken Uniformen auf Sie?

Ich mag die Polizeiuniform nicht besonders, weil ich sie vom Design nicht so aufregend finde und sie nicht wirklich schmeichelhaft für eine Frau ist. Aber Uniformen geben Halt und Haltung, was manchmal von Vorteil sein kann.

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